Die aktuelle Krise- Gefühle durch Corona

Was sind deine Gefühle durch Corona? Corona ist in aller Munde. Mundschutz, Desinfektionsmittel und Co gibt es nicht mehr zu kaufen. Regale in den Supermärkten sind leer. Menschen dürfen nicht mehr in die Kirche.

Oder auch: Menschen haben mehr Zeit für sich und ihre Kinder. Die Umwelt erholt sich, weil der Flugverkehr minimiert wurde. Wir halten zusammen.

Das sind zwei verschiedene Positionen, wie du die aktuelle Situation sehen kannst. Das Thema ist natürlich sehr komplex und viel hängt auch davon ab, ob und wie du betroffen bist.

Umgang mit Gefühlen durch Corona

Gefühle bei Corona: Genervtsein

Manche sind jetzt total genervt von dem Thema, sie wollen damit eigentlich nichts zu tun haben. Sie haben wahrscheinlich auch niemanden, der betroffen ist.

Gefühle bei Corona: Angst haben

Andere sind sehr ängstlich, gehen kaum noch raus, ziehen sich Gummihandschuhe und Masken an, wenn sie es doch tun. Bloß nicht anstecken lassen, wir könnten ja daran sterben.

Gefühle bei Corona: Wütend sein

Eine andere Gruppe wird wütend, weil die Menschheit scheinbar so egoistisch ist. Wie kann man nur so viele Lebensmittel kaufen und dabei nicht an die anderen denken? Das geht ja gar nicht.

Welche Haltung ist nun die beste? Das ist nicht meine Aufgabe, das zu bewerten und will ich auch nicht. Denn jeder hat ein Recht auf seine Gefühle, denn die haben wir nun einmal. Nicht jeder weiß mit seinen Gefühlen umzugehen und versteht, was dahintersteckt. Was könnte dahinterstecken?

Genervtein: das kann helfen

Wenn man genervt ist, will man in der Regel seine Ruhe. Man möchte Abstand, vielleicht auch Leichtigkeit. Bekommt man das nicht, ist man unzufrieden. Was kannst du tun? Keine Nachrichten mehr sehen, weniger Kontakt mit Menschen, die da unbedingt drüber reden wollen. Du könntest aber auch einfach sagen, dass du über das Thema nicht sprechen möchtest.  Dafür sollten die meisten doch Verständnis haben.

Angst haben: das kann helfen

Dieses Gefühl kann auch eine Steigerung von Unsicherheit sein. Manch einer fühlt sich verunsichert, was kommt nun auf uns zu? Wie wird das weitergehen? Was passiert mit meiner Arbeit/Firma? Hier können richtige Existenzängste hochkommen.

Das kann sich ausbreiten und dir Angst machen. Dir fehlt also Sicherheit und Struktur, die sich nun plötzlich ändert. Angst ist nicht logisch und sie blockiert unser Denken. Es sterben wesentlich mehr an anderen Krankheiten, viele haben einen leichten Krankheitsverlauf. Wir können den Virus wohl auch in uns tragen und keine Symptome haben. Das kann schon beängstigend sein. Und wir wissen auch nicht, ob es vielleicht später Folgeschäden gibt. Das können wir nur auf uns zukommen lassen.

Was könnte dir helfen? Lass dein Gefühl zu und mach es nicht klein. Gefühle wollen gesehen und gefühlt werden. Gib dir dann auch Selbstmitgefühl, verbinde dich also mit der Angst und sage dir, dass es okay ist, dass du Angst hast. Sage dir auch, dass es nur ein Gefühl ist und nicht dich komplett ausmacht. Du kannst auch im nächsten Augenblick mit deinen Kindern/deinem Partner / einer Freundin lachen und dich besser fühlen. Gefühle sind keine Dauerzustände. Du kannst dir auch sagen, dass es normal ist, dass man jetzt ängstlich ist, du bist nämlich definitiv nicht die einzige Person, die jetzt diese Gefühle hat. Mir hilft das sehr. Ich verbinde mich also mit der Menschheit und dem Menschsein, da gehören eben Gefühle mit zum Alltag.

Im nächsten Schritt könntest du schauen, was dir Sicherheit geben kann. Ist es die Handhygiene, der Mundschutz? Oder sind es auch Gespräche mit anderen, die dich unterstützen? Es gibt glücklicherweise einige Dinge, die du machen kannst, wenn du eine Firma hast. Auch als Einzelunternehmer gibt es Verschiedenes, so kannst du die Beiträge von der Kranken- und Rentenversicherung minimieren/stunden lassen. Erkundige dich da am besten schnell und schau mal, was für dich am besten passt.

Wütend sein: das kann helfen

Wenn du wütend bist, kann das auch an verschiedenen Dingen liegen. Ein Grund könnte sein, weil dir der Zusammenhalt und die Rücksichtnahme fehlen. Du siehst die vollen Einkaufskörbe der anderen und die leeren Regale und du wünschst dir, dass jeder mitdenkt und an den anderen denkt.

Oder du bist wütend, weil du dich ohnmächtig fühlst. Du kannst wenig bewirken, der Staat trifft Entscheidungen, auf die wir keinen Einfluss haben. Es kann also sein, dass deine Bedürfnisse nach Autonomie und Freiheit nicht erfüllt sind durch die ganzen Einschränkungen.

Das sind jetzt nur einige Beispiele, ich will hier gar nicht alle Szenarien durchgehen.

Aber nehmen wir uns mal ein davon. Du hast Recht, wütend zu sein, auch das ist ein normales menschliches Gefühl. Die musst du dir nicht ausreden lassen, die Wut. Du kannst die Energie, die dahinter steckt, sinnvoll nutzen. Du kannst für Zusammenhalt sorgen, andere unterstützen. Das sieht man zurzeit ja auch in den sozialen Medien. Da wird aufgerufen als junger Mensch die älteren zu unterstützen. Du kannst dazu niemanden zwingen, doch du kannst dich so benehmen, wie du es dir von den anderen wünschst. Und du kannst somit ein Vorbild sein.

Mir hilft hier auch der Gedanke, dass es von diesen Menschen, die so viel kaufen, nicht böse gemeint ist. Sie gehen ja nicht einkaufen und denken sich „Nun kaufe ich den anderen die Nudeln weg!“. Nein, sie sind wahrscheinlich von Unsicherheit und Angst getrieben, haben die Befürchtung, dass sie ihr Grundbedürfnis nach Nahrung nicht erfüllen können. Sie wollen Schutz und deshalb kaufen sie Desinfektionsmittel und Co. Sie erfüllen sich also Bedürfnisse und achten dabei jedoch nicht auf die anderen. Das ist das einzige, was man ihnen vorwerfen könnte, wenn man ihnen etwas vorwerfen möchte.

Fazit Gefühle in der Corona-Zeit

Es ist gerade eine emotionale Zeit. Alle Gefühle sind erlaubt und gehören zum menschlichen Dasein dazu. Schaue, was deine Gefühle dir sagen wollen und werde aktiv. Raus aus der passiven Rolle und rein in eine unterstützende Aktivität, das wünsche ich mir für alle.

Alles Liebe und bleibe gesund

Deine Susanne

P.S.: Hol dir hier meine Gefühlsliste für 0,- Euro

Lust auf mehr Tipps?

GFK- gewaltfreie Kommunikation-was ist das eigentlich?

Umgang mit Gefühlen

Aktiv zuhören

Grundannahmen der gewaltfreien Kommunikation

zum Angebotsüberblick

Buch Superkräfte für Führungskräfte- gewaltfreie Kommunikation im Beruf

zu Corona: (kein Anspruch auf Vollständigkeit)

Tägliche Pressekonferenz des WHO

NDR-Podcast mit Christian Drosten

RKI: „Risikobewertung zu COVID-19″

ZEIT: „Die wichtigsten Antworten zum Corona-Ausbruch“ (17.03.2020)

Telko vom VGSD Corona und Selbständigkeit
Förderung durch die KFW

Hier kannst du dir den Blogartikel auch anhören

Susanne Lorenz
Susanne Lorenz

Ich habe mich als Kommunikationstrainerin, Buchautorin und Business Coach auf Führungskräfte spezialisiert, nachdem ich im Anschluss an mein Germanistikstudium selbst mehrere Jahre als Managerin Erfahrungen gesammelt habe. Gewaltfreie Kommunikation ist meine Leidenschaft. Meine Vision ist, dass Menschen am Arbeitsplatz mehr miteinander statt übereinander reden und konstruktiv ansprechen, was sie stört.

Mit meinen Coachings und Trainings erhöhe ich die Transparenz und Wertschätzung in Unternehmen. Mein Blog www.wirksam-kommunizieren.de dreht sich um erfolgreiche Kommunikation im Berufsalltag.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner