Spontan visualisieren am Flipchart und Co
Susanne Lorenz, Kommunikationstrainerin und Zielfindungscoach, gab vor kurzem ein Seminar bei Vattenfall zum Thema (Spontan-) Visualisierung für Führungskräfte. Dabei ging es darum, einfache Zeichnungen zu lernen und mit den entsprechenden Formen und Farben die eigenen Assoziationen auf Papier zu bringen. Neben dem Thema Präsentation und Visualisierung bietet sie zusätzlich Kurse in gewaltfreier Kommunikation im Business an.
Warum Visualisierung wichtig ist
So zeigte sie Mitarbeitern von Vattenfall aus den unterschiedlichen Bereichen aus Berlin und Hamburg, wie man Flipcharts so einsetzt und gestaltet, dass komplexe Inhalte kompakt vermittelt und besser gemerkt werden. Nach der Vorstellungsrunde wurde zunächst erklärt, warum es überhaupt wichtig ist, zu visualisieren. Wie funktionieren unsere beiden Gehirnhälften, was trägt zum besseren Behalten bei, welche Lerntypen gibt es? Das Behalten von Inhalten kann zusätzlich dadurch gesteigert werden, dass anschaulich mit Formen und Farben gearbeitet wird. Dazu ist es wichtig zu wissen, welche Bedeutung die einzelnen Farben haben und wie zusätzliche Aufmerksamkeit durch ungewohnte Kombinationen (schwarzes Herz, roter Baum und ähnliches) erzeugt wird.
Grundlagen der Visualisierung
Weiterhin gibt es viel Spielraum bei den Materialien. Am Flipchart kann mit verschiedenen Moderationskarten oder auch mit statisch aufgeladenen Karten gearbeitet werden, die auf dem Papier verschiebbar sind. Bei der Verwendung von Flipchart und Whiteboard ist es elementar darauf zu achten, dass die richtigen Stifte benutzt werden, damit die Schrift anschließend auch leicht zu entfernen ist.
Aufmerksamkeit kann man zusätzlich erhalten, wenn im Vorfeld beschriebene Flipcharts Stück für Stück aufgedeckt werden und sich somit der Inhalt entwickeln kann. Alternativ besteht die Möglichkeit, einzelne Inhalte auf Moderationskarten zu notieren und diese mit Kreppbandröllchen auf dem Papier zu platzieren.
Susanne Lorenz ging zusätzlich darauf ein, dass die Möglichkeit besteht, ohne Hilfsmittel zu visualisieren. Dazu kann die Sprache und die Körpersprache eingesetzt werden. Metaphern und Vergleiche lassen Bilder im Kopf entstehen und das Gesagte kann durch Mimik und Gestik unterstrichen und verbildlicht werden. In der entsprechenden Übung durften die Teilnehmenden eine Minute lang spontan so anschaulich wie möglich erzählen, welche Bilder dieser Begriff in ihnen auslöst.
Anspruch an die eigene Visualisierungskunst überprüfen
Nachdem die Grundlagen über die Anwendung von Formen, Farben und Materialien erarbeitet wurden, ging es über in die kreative Phase. Wie kann man mit wenigen Strichen Menschen zeichnen, auch wenn es schnell gehen muss? Wie kann ich Emotionen und Bewegung auf Papier zeigen, ohne dass ich dafür lange brauche?
Dabei betonte Susanne Lorenz, dass einem oft der eigene Anspruch auf Perfektion im Wege steht und dass es hier nicht darum geht, Rembrandt zu sein. Das Publikum erwartet eher, dass die Zeichnungen verständlich und anschaulich sind. Wenn etwas nicht perfekt ist, lässt es den Präsentator eher menschlich und charmant erscheinen. So entstanden schnell tolle und kreative Beispiele in Partnerübungen.
Zum Schluss konnte jeder Teilnehmer nach einer kurzen Vorbereitungszeit das Gelernte in einer Kurzpräsentation komplett anwenden und testen, welche Reaktionen diese beim Publikum erzeugt.
Die Termine für die öffentlichen Seminare zu dem Thema findet man hier.