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Richtig visualisieren- 5 No-Gos
Richtig visualisieren? Bei Präsentationen zu visualisieren ist wichtig, damit dein Publikum dir besser folgen und sich auch die Inhalte besser merken kann. Dabei kannst du allerdings auch einiges falsch machen. Damit dir das nicht passiert, gehe ich hier auf einige dieser Fehler ein, damit du sie vermeiden kannst.
Diese Fehler sollest du vermeiden
Visualisierungen ergänzen anschaulich, was du erklärst. Zumindest ist das das Ziel. Doch es bringt dir nur etwas, wenn deine Zeichnungen, Grafiken und Co dich wirklich unterstützen und nicht dazu führen, dass die anderen eher verwirrt sind.
Glaub mir, ich habe in meinen Ausbildungen und bei Vorträgen schon so einiges erlebt und musste mich oft genug zusammenreißen, um nicht im Nachgang das Gespräch zu suchen und meine Tipps zum richtig visualisieren ungefragt loszuwerden ;).
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Deshalb findest du im Folgenden fünf No-Gos beim Visualisieren am Flipchart und wie du es besser machen kannst. Damit dein Publikum nicht abgelenkt ist und dir wirklich zu 100 % zuhört!
1. Nur Großbuchstaben verwenden
Einige mögen ihre Schrift nicht und denken, sie ist nicht lesbar genug. Sie greifen deswegen zu dem Trick, alles, was sie aufs Flipchart bringen, in Großbuchstaben zu schreiben. Das ganze Flipchart besteht von oben bis unten nur aus Text in Großbuchstaben. Die Folge ist, dass es so aussieht, als wenn dich jemand die ganze Zeit anschreit, da man die Großschreibung auch dafür verwendet (bei Chats etc.).
Außerdem ist es auch schwer lesbar, wenn du alles nur in Großbuchstaben schreibst. Für das menschliche Auge ist es wesentlich leichter, wenn du mit Groß- und Kleinbuchstaben arbeitest.
Natürlich kannst du einzelne Begriffe, die hervorgehoben werden sollen oder auch Überschriften komplett mit Großbuchstaben schreiben.
Wenn es dir darum geht, dass deine Schrift ordentlicher werden soll, gibt es andere Tricks. Um ordentlicher zu schreiben, orientiere dich lieber an der Größe der Kästchen des Flipchartpapiers. Außerdem kannst du dir bei Neuland auch etwas zur Hilfestellung für eine ansprechende Schrift runterladen (siehe Linkliste).
2. Zu kleine Schrift
Zu klein geschriebene Schrift ist für die Leser anstrengend. Klar, man kann auch die Großbuchstaben in ein einzelnes Kästchen quetschen. Doch lesbar ist das nicht wirklich, besonders, wenn du in einem größeren Raum präsentierst und du eigentlich richtig visualisieren willst.
Für Großbuchstaben nutze zwei der Kästchen (in die Höhe) und für Kleinbuchstaben ein Kästchen. Drei kannst du für die Höhe von Überschriften nehmen.
Hier gehe ich davon aus, dass du mit Flipchartpapier arbeitest, das kariert ist. Das macht es dir auch leichter, ordentlich zu schreiben. Je weniger Text du hast, desto größer kannst du natürlich werden.
3. Das ganze Flipchart vollschreiben
Ich sehe es immer wieder, dass Präsentierende das ganze Flipchart voll schreiben. Von oben bis unten. Das mag ja papiersparend sein. Den Effekt, dass man dir bei deinen Ausführungen leichter folgen kann, hat es aber nicht. Unter richtig visualisieren verstehe ich definitiv etwas anderes!
Schreibe fünf, maximal sieben Zeilen Text auf dein Flipchart. Schreibe keine ganzen Sätze, sondern nur Stichpunkte, ähnlich wie bei PowerPoint.
Achte auch darauf, wie groß der Raum ist, in dem du dich mit dem Flipchart und dem Publikum befindet. Wie gut kann man von den hinteren Reihen aus das Flipchart sehen kann? Sinnvoll ist es, die Fläche nicht bis ganz nach unten zu nutzen. Lasse lieber das untere Viertel des Flipcharts frei und nutze das vielleicht für dekorative Elemente, jedoch nicht für wichtige Punkte.
4. Das ganze Flipchart auf einmal zeigen
Richtig visualisieren hat für mich auch etwas mit Raffinesse zu tun! Dazu gehört auch, Spannung zu erzeugen und zu überraschen.
Wie auch bei PowerPoint macht es Sinn, nicht die ganze Flipchartseite auf einmal zu zeigen, wenn du es mit circa fünf Zeilen Text versehen hast. Dein Zuhörer wird zum Leser und folgt nicht mehr dir, sondern liest bereits den Text, auf den du noch eingehen wirst. Dann ist es auch nur noch ein begleitetes Vorlesen und das ist nicht Sinn der Sache bei deiner Präsentation.
Wie kannst du es besser machen, wenn du richtig visualisieren willst? Nutze Kreppband! Reiße dir ein kleines Stück ab, drehe es zu einer kleinen Rolle, so dass beide Seiten klebrig sind.
Nehme nun das untere Ende des Flipchartpapiers und drehe es mit der unbeschrifteten Rückseite nach oben. Ziehe es so weit nach oben, dass man nur die erste Zeile sieht. Klebe es nun mit der kleinen Kleberolle fest. Nun kannst du Zeile für Zeile erklären und hast immer die volle Aufmerksamkeit.
Verwende bitte dafür kein Tesafilm, denn das beschädigt eher dein Flipchart, wenn du es wieder entfernst. Das ist zwar an der Rückseite, kann aber dazu führen, dass du dann eine kleine durchsichtige Stelle hast. Sollte dich das nicht stören, weil du das Flipchart eh nur 1 x benutzt, ist das natürlich kein Thema.
Ansonsten kannst du auch Moderationskarten nutzen und diese Stück für Stück auf das Flipchart kleben und so auch den Inhalt entstehen lassen, während du erklärst.
Hier siehst du zum Beispiel ein Flipchart von mir, mit dem ich Schritt für Schritt die Haltung der gewaltfreien Kommunikation (GFK) erkläre. Die GFK wird auch oft durch eine Giraffe dargestellt, deswegen ist auf dem Flipchart eine Giraffe.
Die einzelnen Karten habe ich im Vorfeld beschriftet und dann schrittweise angeklebt. So kann ich auf die einzelnen Karten eingehen, ohne dass die anderen Moderationskarten ablenken. Mit gerollten Kreppband auf der Rückseite kann ich die Karten immer wieder abnehmen und neu ankleben und verbrauche so auch weniger Papier ;).
Susanne Lorenz mit Flipchart zur Haltung der gewaltfreien Kommunikation
5. Keine leeren Zwischenblätter nutzen
Egal, was du für Stifte verwendest, wenn du die Flipcharts direkt übereinander auf den Flipchartständer hängst, sieht man immer die Schrift auf dem unteren Flipchart durch. Dadurch sieht dein Publikum, was auf der nächsten Seite kommt. Klar, es kann es nur erahnen, doch die Konzentration ist wieder nicht ganz bei dir und dem, was du erklären oder veranschaulichen willst. Besonders für die vorgeschlagene Technik im letzten Punkt ist es elementar, dass du zwischen deinen Flipcharts leere Blätter hast.
Wenn du richtig visualisieren willst, nutze immer ein leeres Blatt zwischen jedem deiner Flipcharts! Besonders wichtig ist das auch, wenn du Fotoprotokolle erstellst. In dieser Situation willst du erst recht, dass deine Flipcharts gut aussehen und dass nichts anderes durchscheint. Das im Nachhinein zu bearbeiten ist eher schwierig.
War’s das zum Thema richtig visualisieren?
Du siehst, es gibt doch einiges, worauf du beim Präsentieren achten kannst oder sogar solltest, wenn du gut rüber kommen willst und nicht wie ein blutiger Anfänger. Natürlich gibt es noch einige andere Dinge, die du bei einer Präsentation nicht machen solltest. Das war hier nur ein erster Überblick dazu.
Wenn du richtig visualisieren und anschaulich präsentieren willst, melde dich gern bei mir. Du kannst dir über den Link zur Kontaktseite auch ein unverbindliches Kennenlernen buchen, in dem wir gemeinsam besprechen können, wie ich dich genau unterstützen kann.
Alles Liebe
deine Susanne
Sehr hilfreich, wie bekomme ich Part 2?
Das freut mich sehr, Birgit! Schau mal hier: https://wirksam-kommunizieren.de/wirksam-praesentieren/
Viele Grüße
Susanne