Zusammenarbeit verbessern – so gelingt es dir

Es passiert immer wieder. Arbeitsbeziehungen laufen nicht immer gut und die Zusammenarbeit leidet darunter. Doch was kannst du dagegen tun?

Beziehungen am Arbeitsplatz

Nun könnte man denken, man sollte sich einfach nicht streiten. Das lässt sich jedoch nur schwer erreichen. Außerdem sind Streitereien nicht immer schlecht. Schließlich gehören sie zum Alltag dazu und sind auch dazu da, daran zu wachsen.

Doch zu Störungen in Arbeitsbeziehungen kommt es nicht nur durch Streit. Oft sind es Aspekte, die uns nicht auffallen und die uns so nicht bewusst werden.

Beziehungskonto nach Stephen Covey

Woran kann es also liegen, wenn Beziehungen schlechter werden oder sich auflösen? Hast du schon einmal darüber nachgedacht, dass du nicht nur ein Konto für dein Geld hast, sondern auch für deine Beziehungen?

Auf diesem Beziehungskonto zahlst du ein und nimmst Abhebungen vor. Das Einzahlen sind positive Dinge, die du sagst oder tust. Abhebungen sind die negativen Aspekte, unter denen die Beziehung leidet. Also zum Beispiel, wenn du unfreundlich bist oder etwas vergisst. Das Prinzip des Beziehungskontos kommt nicht von mir, sondern von Stephen Covey. Da ich es so wertvoll und wichtig finde, möchte ich es dir nicht vorenthalten ;).

Ein Beispiel

Du hast einen Kollegen, mit dem du dich immer gut verstanden hast. Ihr seid beide ungefähr gleich lang in der Firma als Führungskraft und ihr konntet euch immer gut über Probleme austauschen. Seit einiger Zeit ist das anders. An einen Streit kannst du dich nicht erinnern. Irgendwas muss gewesen sein, doch du weißt nicht, was das sein könnte.

Stellen wir uns nun vor, du wolltest ihm zwischendurch bei einem Projekt helfen, doch du kamst nicht dazu, weil du selbst so viel zu tun hattest. Du hast das zwar erklärt, doch das war nicht das erste Mal. Das sind also Abbuchungen, weil du nicht zuverlässig warst.

Vor kurzem hattest du Geburtstag und hast auch anschließend davon erzählt, wie toll die Party war. Diesen Kollegen hattest du aber nicht eingeladen. Noch eine Abbuchung.

Vor ein paar Tagen hast du ihm eine Geschichte erzählt, die dir jemand aus der Firma anvertraut hatte. Du sagtest auch extra, dass du die im Vertrauen an ihn weitergibst. So kann leicht der Eindruck entstehen, dass du öfter mal Sachen erzählst, die du eigentlich für dich behalten sollst. Er könnte sich gefragt haben „Wirst du das mit meinen Themen auch machen?“. Das wäre also ein weiterer negativer Aspekt, der die Beziehung belastet.

All das sind vielleicht keine großen Konflikte, doch sie summieren sich und tragen dazu bei, dass eure Arbeitsbeziehung nicht mehr ausgewogen ist. Die negativen Anteile überwiegen nun.

Wege um die Zusammenarbeit verbessern zu können

Was kannst du also tun, um die Beziehung und so die Zusammenarbeit wieder besser werden zu lassen? Da gibt es verschiedene Wege, von denen ich dir einige zeige. Natürlich kannst du noch viel mehr machen. Auch fühlt sich vielleicht für dich nicht alles passend an. Schau es dir gern an und probiere das aus, was dir am ehesten liegt.

Eure Zusammenarbeit verbessern: Gespräche suchen und nicht hinter dem Rücken reden

Zum einen wäre es wichtig, dass du erfährst, was den anderen stört. Dazu kannst du mit ihm reden und ihn fragen, wie er das Ganze sieht. Das könnte so klingen: „Ich habe den Eindruck, dass wir uns zurzeit nicht so gut verstehen, wie das noch vor einigen Wochen war. Nimmst du das auch so wahr?“

Oder offener: „Ich möchte gern über uns und unsere Zusammenarbeit sprechen. Wie geht es dir zurzeit damit?“  So hat dein Gegenüber die Chance, erstmal zu erzählen, wie er es empfindet und kommt dann vielleicht von sich aus auf das, was du ansprechen wolltest.

Eure Zusammenarbeit verbessern: zuverlässig sein

Sei zuverlässig. Dinge, die du zusagst, solltest du auch einhalten. Das war bei mir ein wichtiger Punkt. Ich habe von mir immer gedacht, dass ich sehr zuverlässig bin. Wenn ich jemandem sagte, er bekommt von mir eine Mail, bekam er sie auch. Sollte ich jemanden anrufen, tat ich das.

Doch was tat ich noch? Mir passierte es recht häufig, dass ich Termine verschieben musste, weil etwas Wichtiges dazwischen kam. Natürlich erklärte ich das.  Manche störte das nicht und sie kamen gut damit zurecht und wir machten einen neuen Termin aus. Doch manche meldeten sich nicht mehr und so kam es zu keinem Treffen.

Hier ging es nicht um Akquise-Gespräche oder Seminare, die ich absagte. Es waren Gespräche mit anderen Trainern oder Beratern. Klar, das hatte für mich nicht die gleiche Priorität wie mich mit einem potentiellen Kunden zu treffen. Das kann man als Außenstehender wahrscheinlich gut nachvollziehen. Doch ist man selbst betroffen, kann es dazu führen, dass man sich selbst als unwichtig „abgestempelt“ fühlt und das fühlt sich eben nicht gut an.

Mir geht es nicht darum, dass du nicht auch mal etwas absagen kannst. Doch ich finde es wichtig, es dem anderen genauer zu erklären.

Zusammenarbeit verbessern: aufmerksam sein

Oft sind es die Kleinigkeiten, die uns besonders freuen. Vielleicht hast du an den Geburtstag des anderen gedacht und dein Lieblingsbuch verschenkt. Oder es gibt ein Firmenjubiläum und deswegen trinkt ihr eine Runde Sekt zusammen.

Vielleicht warst du in der Mittagspause einkaufen und hast dem anderen seinen Lieblingssaft mitgebracht. Lass dir was einfallen! Wichtig ist hier, dass du das nicht machst, weil du denkst, dass du das musst. Du machst es einfach, weil du dem anderen eine Freude machen willst.

Zusammenarbeit verbessern: Dankbarkeit zeigen

Sagst du oft genug Danke? Wertschätzung und Anerkennung ist für die meisten Menschen ein Thema, mit dem sie zu kämpfen haben. In unserer Kultur wird viel geschimpft und der Fokus ist oft auf den negativen Aspekten. Da wird es immer wichtiger, dem anderen auch zu sagen, was man an ihm schätzt. Das kannst du gut mit einem ernst gemeinten Danke ausdrücken.

Fazit

Das sind nur einige Anregungen, was du machen kannst, wenn dein „Beziehungskonto überzogen“ ist. Mit diesem Beitrag wollte ich dich dafür sensibilisieren, dass es oft auf Kleinigkeiten ankommt, die viel mehr ausmachen, als uns bewusst ist.

Dieses Prinzip erklärt auch, warum der eine oder andere Mitarbeiter nicht mehr die einfachsten Dinge für dich tut oder sehr bockig wird. Hier hast du vielleicht das Beziehungskonto zu stark belastet und musst jetzt erstmal wieder an der Beziehung arbeiten, damit ein Gleichgewicht hergestellt werden kann. Im Anschluss wird es auch wieder leichter, zusammenzuarbeiten.

Alles Liebe

Deine Susanne

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Susanne Lorenz
Susanne Lorenz

Ich habe mich als Kommunikationstrainerin, Buchautorin und Business Coach auf Führungskräfte spezialisiert, nachdem ich im Anschluss an mein Germanistikstudium selbst mehrere Jahre als Managerin Erfahrungen gesammelt habe. Gewaltfreie Kommunikation ist meine Leidenschaft. Meine Vision ist, dass Menschen am Arbeitsplatz mehr miteinander statt übereinander reden und konstruktiv ansprechen, was sie stört.

Mit meinen Coachings und Trainings erhöhe ich die Transparenz und Wertschätzung in Unternehmen. Mein Blog www.wirksam-kommunizieren.de dreht sich um erfolgreiche Kommunikation im Berufsalltag.

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