Safety first: 9 leicht umsetzbare Tipps für besseren IT-Schutz

ein Gastartikel von Nicole Werner

In diesem Gastbeitrag erfährst du, wie du mit 9 einfachen Maßnahmen deinen IT-Schutz verbessern kannst.

Von der Verwendung starker Passwörter über Backups bis hin zum sicheren Surfen via VPN – mit diesen Tipps für mehr Sicherheit kannst du dein Unternehmen zuverlässiger vor unberechtigten Zugriffen, Datenverlust und Cyberangriffen schützen.

9 Tipps für mehr IT-Schutz

Um dein Unternehmen bestmöglich vor Bedrohungen zu schützen, solltest du mit den folgenden 9 Sicherheitsmaßnahmen beginnen. Mit diesen Tipps kannst du deine IT-Sicherheit ganz einfach verbessern – ohne Expertenwissen und ohne großen Aufwand.

#1 Stärkere Passwörter

Schwache Passwörter erleichtern Hackern den Zugriff auf Konten und sensible Daten. Auch die Wiederverwendung von Passwörtern erhöht das Risiko, dass über ein gehacktes Konto auf andere Konten zugegriffen werden kann. Benutze daher nicht dasselbe Passwort für deine Social-Media- und E-Mail-Konten.

Ein sicheres Passwort ist mindestens 8 Zeichen lang und enthält Groß- und Kleinbuchstaben, Zahlen und Sonderzeichen. Je länger und komplexer das Passwort, desto besser. Einfache Passwörter wie „Passwort123“ sind leicht zu knacken.

So gehst du vor:

  • Kürzeres und komplexes Passwort, mindestens 8 Zeichen (je länger, desto besser) und 4 Zeichenarten, z. B. „CZn:!qy46<zdM7)5SEwB“ oder
  • Langes und weniger komplexeres Passwort mit mindestens 25 Zeichen und 2 Zeichenarten, z. B. „Ich_Pizza_Mozzarella_Haus_Frankreich_Katze!“

Mehr kannst du beim BSI (Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik) und bei mir nachlesen: Sichere Passwörter erstellen. Oder Sind deine Daten veröffentlicht? Finde es jetzt heraus. Und Wie lange braucht ein Hacker, um dein Passwort zu knacken?

#2 Passwort-Manager

Ohne Passwort-Manager müsstest du dir viele komplexe Passwörter merken, was fehleranfällig sein kann. Und notierte Passwörter können in falsche Hände geraten.

Mit einem Passwort-Manager werden alle Passwörter sicher verschlüsselt an einem Ort gespeichert. Du musst dir nur noch ein Master-Passwort merken.

So gehst du vor:

  • Verwende einen cloudbasierten Passwort-Manager wie 1Password oder Proton Pass.
  • Oder verwende einen lokalen Passwort-Manager wie KeePassXC.

So kannst du komplexe Passwörter verwenden, ohne sie dir merken zu müssen.

Mehr über Passwort-Manager findest du beim BSI: Passwörter verwalten mit dem Passwort-Manager.

#3 2-Faktor-Authentifizierung

Mit nur einem Passwort ist es einem Angreifer (der dein Passwort kennt) möglich, direkt auf dein Konto zuzugreifen.

Bei der Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) wird beim Einloggen zusätzlich zum Passwort ein Sicherheitscode benötigt (z. B. per SMS oder Authenticator App). Selbst wenn das Passwort geknackt wird, benötigt der Angreifer auch den Code.

So gehst du vor:

  • Aktiviere die 2FA in deinen Kontoeinstellungen für wichtige Konten. Starte mit deinen Social-Media- und E-Mail-Konten.
  • Lass dir den Code per SMS oder Authenticator-App anzeigen.
  • Speichere Backup-Codes für den Notfall.

So wird dein Konto deutlich sicherer. Das Einloggen dauert nur wenige Sekunden länger.

Mehr über 2-Faktor-Authentifizierung gibt’s beim BSI: Zwei-Faktor-Authentisierung.

#4 Backups

Bei Hardwaredefekten (die Festplatte gibt den Geist auf!), Hackerangriffen oder Benutzerfehlern können deine Daten unwiederbringlich verloren gehen, wenn keine Backups vorhanden sind.

Regelmäßige Backups sichern Daten und Systeme, um sie im Notfall wiederherstellen zu können. Idealerweise werden sowohl lokale als auch externe Backups erstellt.

So gehst du vor:

  • Verwende die integrierten Funktionen deines Betriebssystems für Backups, um deine Dateien automatisch zu sichern.
  • Erstelle regelmäßig manuelle Backups auf einer externen Festplatte oder verschlüsselt in der Cloud.
  • Überprüfe in regelmäßigen Abständen, ob die Backups erfolgreich waren.

Mit einem guten Backup-System bist du auf der sicheren Seite und vor Datenverlust geschützt. Plane regelmäßige Zeitfenster für Backups ein.

Mehr dazu: Du hast noch kein Backup eingerichtet? Mit diesen 2 Tutorials kannst du direkt loslegen.

#5 Updates

Ohne Updates können Sicherheitslücken offen bleiben, die von Hackern ausgenutzt werden können, um Schadsoftware einzuschleusen.

Updates schließen bekannte Sicherheitslücken und verbessern die Stabilität und Leistung. Deshalb sollten Updates immer zeitnah installiert werden.

So gehst du vor:

  • Aktiviere bei allen Geräten und Softwareprogrammen die automatische Updatefunktion (denke auch an deine Website).
  • Prüfe regelmäßig manuell nach verfügbaren Updates und installiere diese.
  • Informiere dich vor der Installation über den Inhalt der Updates.

Wenn du deine Software auf dem neuesten Stand hältst, kannst du Sicherheitsrisiken minimieren und alle Funktionen optimal nutzen.

#6 Antivirenprogramm, Firewall

Ohne Schutzprogramme bist du anfälliger für Viren, Trojaner und andere Schadsoftware, die Daten stehlen oder löschen können.

Ein Virenschutzprogramm erkennt und entfernt im Idealfall schädliche Software. Eine Firewall kontrolliert den ein- und ausgehenden Netzwerkverkehr und blockiert unerwünschte Zugriffe.

So gehst du vor:

  • Installiere Antivirensoftware auf allen Geräten und halte sie auf dem aktuellen Stand.
  • Überprüfe regelmäßig auf Schadsoftware.
  • Aktiviere die im Betriebssystem integrierte Firewall.

Durch den kombinierten Einsatz von Antivirensoftware und Firewall kannst du deine Geräte besser vor Bedrohungen aus dem Netz schützen.

#7 VPN

Wer kennt das nicht? Du bist unterwegs, willst noch schnell die neuesten E-Mails lesen und überlegst, wie du ins Internet kommst. Öffentliche WLAN-Hotspots sind unverschlüsselt und damit oft ein Sicherheitsrisiko. Fremde können den Datenverkehr mitlesen.

Hier hilft ein VPN (Virtual Private Network), das deine Internetverbindung verschlüsselt und so deine Privatsphäre und deine Daten besser schützt. Das ist besonders wichtig, wenn du über öffentliche WLAN-Hotspots arbeitest.

Du kannst aber auch deinen Laptop mit deinem Handy verbinden und deine E-Mails über das Mobilfunknetz abrufen.

So gehst du vor:

  • Installiere auf allen Geräten, die du mobil verwendest, einen VPN-Dienst.
  • Aktiviere das VPN immer, wenn du dich in ein öffentliches WLAN einwählst.
  • Wähle einen vertrauenswürdigen Anbieter mit Servern in Deutschland.

So kannst du von überall sicherer arbeiten – die Datenverbindung ist durchgehend verschlüsselt und vor fremden Blicken geschützt. Das VPN schützt dich übrigens auch vor Tracking.

#8 Zugriffsrechte

Bei zu weitreichenden Berechtigungen können auch Unbefugte auf sensible Daten zugreifen. Oder du vergisst, dass du einer Person Zugriff gewährt hast, mit der du nicht mehr zusammenarbeitest.

Überprüfe regelmäßig, wer Zugriff auf welche Dateien, Ordner und Systeme hat. Vergebe nur die nötigsten Rechte.

So gehst du vor:

  • Teile die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (oder auch Partner) in Gruppen mit entsprechenden Zugriffsrechten ein.
  • Vergebe keine Administratorrechte, wenn sie nicht benötigt werden.
  • Prüfe Berechtigungen am Ende eines Projekts oder beim Ausscheiden der Person aus dem Unternehmen.
  • Setze zusätzliche Zugriffsbeschränkungen für vertrauliche Daten.
  • Protokolliere und kontrolliere die Zugriffe regelmäßig.

Durch eine strikte Regelung und Kontrolle der Zugriffsrechte hast du jederzeit die Kontrolle darüber, wer auf deine Daten (und die deiner Kunden) zugreifen kann.

#9 KI

Tools wie ChatGPT, Claude und Midjourney machen Spaß und unterstützen Unternehmen und Selbstständige bereits in den unterschiedlichsten Bereichen. Sie müssen jedoch sorgfältig ausgewählt und eingesetzt werden.

Sie bergen Risiken wie Fehlentscheidungen, mangelnde Transparenz und Verletzung der Privatsphäre.

So gehst du vor:

  • Gib keine persönlichen Daten in KI-Systeme ein.
  • Sei dir bewusst, dass KI oft mit deinen Daten trainiert wird. Teile nur das Nötigste.
  • Überprüfe die Ergebnisse von KI-Systemen, um Fehler wie Halluzinationen oder Diskriminierung zu vermeiden.
  • Informiere die Nutzerinnen und Nutzer über den Einsatz von KI, z. B. bei Chatbots auf der Website. Hole dir eine Einwilligung ein, wenn diese benötigt wird.
  • Erstelle als Unternehmen eine KI-Richtlinie, die den Einsatz für deine Mitarbeitenden definiert.
  • Installiere keine KI-basierten Browser-Erweiterungen ohne vorherige Prüfung. Diese können Sicherheitslücken enthalten.

Mit einem verantwortungsvollen Umgang mit KI kannst du die Vorteile nutzen und die Risiken mindern.

Mehr erfährst du auch in: KI und Datenschutz: Neue Hilfestellungen von Datenschutzaufsichtsbehörden.

Fazit besseren IT-Schutz

Die vorgestellten 9 Tipps zeigen dir, wie du die IT-Sicherheit in deinem Unternehmen verbessern kannst. Mit ihrer Umsetzung schützt du deine Daten und Systeme zuverlässiger vor unberechtigten Zugriffen und Cyberbedrohungen.

Beginne jetzt mit den wichtigsten Maßnahmen wie sicheren Passwörtern, Backups und Antivirensoftware. Ergänze schrittweise weitere Sicherheitsvorkehrungen. So entwickelst du Schritt für Schritt eine umfassende Sicherheitsstrategie, um die Risiken weiter zu minimieren.

Fempowermentoring Sarah Sorhagen

Über Nicole Werner

Nicole berät Soloselbstständige und kleine Unternehmen zu den Themen Datenschutz, Grundlagen der IT-Sicherheit und dem verantwortungsvollen Einsatz von KI-Tools. Sie macht komplexe Themen verständlich und bloggt leidenschaftlich gerne.

Website: https://nicolewerner.com

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Susanne Lorenz
Susanne Lorenz

Ich habe mich als Kommunikationstrainerin, Buchautorin und Business Coach auf Führungskräfte spezialisiert, nachdem ich im Anschluss an mein Germanistikstudium selbst mehrere Jahre als Managerin Erfahrungen gesammelt habe. Gewaltfreie Kommunikation ist meine Leidenschaft. Meine Vision ist, dass Menschen am Arbeitsplatz mehr miteinander statt übereinander reden und konstruktiv ansprechen, was sie stört.

Mit meinen Coachings und Trainings erhöhe ich die Transparenz und Wertschätzung in Unternehmen. Mein Blog www.wirksam-kommunizieren.de dreht sich um erfolgreiche Kommunikation im Berufsalltag.

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