
Gewaltfreie Kommunikation Gefühle
Im letzten Blogartikel habe ich Dir Tipps für die wertfreie Beschreibung gegeben. Hier geht es nun um die Besonderheiten bei dem zweiten Schritt der gewaltfreien Kommunikation, den Gefühlen.
Gefühle kennt jeder. Jeder hat sie, jeden Tag, sein ganzes Leben lang. Wir sind verliebt, fröhlich, glücklich, gelassen, traurig, wütend, enttäuscht, verwirrt….
Basisemotionen und Tätergefühle
Aber sind das alles Gefühle? Laut dem amerikanischen Medizinprofessor Robert Plutchik gibt es acht Basisemotionen. Also Grundgefühle, die weltweit gültig sind. Jeder interpretiert die Gesichtsausdrücke gleich: Freude, Trauer, Vertrauen, Misstrauen, Angst, Wut, Ungewissheit und Gewissheit. Andere Gefühle entstehen erst durch die Kombination der Grundgefühle. So entsteht Liebe zum Beispiel durch Freude und Vertrauen.
Nach Paul Ekmann, amerikanischer Anthropologe und Psychologe, gibt es nur sechs Emotionen. Überraschung, Ekel, Freude, Ärger, Trauer, Angst. Egal, an wen man sich hält, bestimmte Emotionen, die wir als solche bezeichnen, sind eigentlich keine. Sie sind eher Vermutungen und Interpretationen. Zum Beispiel: Ich fühle mich missverstanden, ich bin enttäuscht von Dir, ich fühle mich verachtet/übergangen/vernachlässigt.
Bin ich von einer Person enttäuscht und sage es ihr auch im zweiten Schritt, dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass ich sie damit in die Defensive dränge. Mit der Anwendung der GFK will ich jedoch erreichen, dass mein Gegenüber offen bleibt. Ich wünsche mir, dass er zuhört und sich nicht von mir verletzt oder manipuliert fühlt. All diese Beispiele sind keine Gefühle, sondern beruhen auf meiner Interpretation.
Ich mache den anderen damit zum Täter. Er hat etwas getan und deshalb geht es mir jetzt schlecht! Ich armes Opfer! Du böser Täter! Deswegen werden diese Gefühle in der GFK als „Tätergefühl“ oder auch als „Pseudogefühl“ bezeichnet.
Überlege Dir also genau, bevor Du das Gespräch suchst, welches Gefühl eigentlich hinter dem „Gefühl“ Verachtung steckt. Wie fühlst Du Dich, wenn Du Dich verachtet fühlst? Traurig? Einsam? Hilflos? Ja, Du gibst damit mehr über Dich preis, aber die Chance, dass Du damit den anderen erreichst, ist höher und auch, dass er sich auch öffnet.
Dein Gesprächspartner fühlt sich weniger angegriffen, wenn Du zugibst, dass Du traurig bist, als wenn Du ihm sagst, dass Du Dich verachtet fühlst.
Gewaltfreie Kommunikation als Lebenseinstellung
Schließlich geht es in der GFK nicht nur darum, vier Schritte durchzugehen. Es geht darum, dass wir wertschätzend miteinander umgehen und versuchen, in den empathischen Kontakt miteinander zu kommen.
Wir versuchen, uns in den Kommunikationspartner hineinzufühlen. Dabei freuen wir uns, wenn der andere nicht nur zuhört, sondern uns auch versteht und genau weiß, was wir meinen und wie wir uns gerade fühlen. Die GFK ist also nicht nur eine Kommunikationsmethode, sondern eine Lebenseinstellung.
Besonders schön war es für mich, als ein Teilnehmer mir neulich Feedback gab. Er erzählte mir, dass er diese Methode am Wochenende mit seiner Freundin ausprobierte. Beide hatten geweint, da sie sich noch nie so gut verstanden gefühlt haben. Da waren nicht nur die beiden glücklich, sondern auch ich.
Im nächsten GFK-Blogartikel berichte ich davon, was die Besonderheiten des dritten Schritts Bedürfnisse sind.
[…] eine wertfreie Beobachtung der Fakten (“Was wurde gesagt/getan”), kombiniert mit dem Fokus auf Gefühle und Bedürfnisse (“Was möchte wer erreichen?”) und einer Handlungsorientierung durch gezieltes […]
[…] Ruhe zu bewahren. Diese vier Schritte sind wertfreie Beobachtung der Fakten, Beobachtung der Gefühle und Bedürfnisse und schließlich eine Handlungsorientierung durch gezieltes […]
[…] Gefühle […]
[…] Was fühlst Du jetzt gerade? Wie geht es Dir in dieser Situation? Bleiben wir mal bei der Pünktlichkeit…ist es Wut, die in Dir hochkommt, Enttäuschung oder doch nur Irritation? Oft sind wir sauer, weil wir interpretieren, dass wir dem anderen nicht wichtig sind, der bloße Fakt der Verspätung würde wahrscheinlich nicht zu einem so starken Gefühl führen. […]
[…] nicht verstanden werden als theoretisches Konstrukt. Schließlich geht es um Menschen und ihre Gefühle. Da sind Sensibilität und Feinfühligkeit wichtig. Manchmal ist es nicht nötig, den ganzen Ablauf […]
[…] sie ja nicht sein… So kann ich mich wunderbar in meinen Ärger hineinsteigern (auf den Schritt Gefühle gehe ich nächstes Mal genauer ein) und aus einer Mücke einen Elefanten machen. Ich könnte ihr […]
[…] So arbeitet auch die gewaltfreie Kommunikation, zu der ich regelmäßig Seminare anbiete. Welches Gefühl, welches Bedürfnis, welche Bitte steckt […]
[…] hat. Bei der GFK handelt es sich um ein Kommunikationsmodell mit vier Schritten: Beobachtung, Gefühl, Bedürfnis und Bitte. Dabei bezieht sich der erste Schritt auf die Sachebene der Kommunikation, […]
[…] stehen am Anfang Deine Glaubenssätze, die Dein Denken, Deine Gefühle und letztlich Deine Handlungen beeinflussen. Glaubenssätze sind Überzeugungen, die Du von anderen […]
[…] eingehen. Zusätzlich werde ich hier einige Tipps für den angemessenen Umgang mit den entdeckten Gefühlen geben. Die folgenden Ausführungen basieren auf dem Buch „Mimikresonanz, Gefühle sehen. Menschen […]
[…] die wertschätzende Kommunikation über Gefühle und Bedürfnisse die Verbindung zum anderen sucht und die Giraffe das Landsäugetier ist mit dem […]
[…] Auflösen des Ärgers eignet sich die gewaltfreie Kommunikation sehr gut. Um zu schauen, welches Gefühl eigentlich hinter dem Ärger steckt und welches Bedürfnis nicht erfüllt ist in diesem Moment. […]
[…] authentisch zu sein, also Deinen Zielen und Werten zu entsprechen. Eine offene Selbstkundgabe über Gefühle und Gedanken führt dazu, dass auch der Zuhörer nicht auf der Hut sein muss. Er kann besser und […]
[…] ihn kenne ich den Wolf und die Giraffe in mir, kann meine Gefühle und Bedürfnisse voneinander trennen und in Konflikten den anderen und mich selbst besser verstehen. […]
[…] ich in den letzten Blogartikeln über die Besonderheiten der wertfreien Beobachtung und der Gefühle geschrieben habe, möchte ich heute auf den dritten Schritt in der GFK eingehen. Unsere […]
[…] die gewaltfreie Kommunikation gegeben. Ich habe kurz die vier Schritte Beobachtung der Situation, Gefühle, Bedürfnisse und Bitte erklärt. Beschrieben habe ich die Selbeteinfühlung, denn es ging erstmal […]