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Führungsstile Übersicht nach Max Weber: welche gibt es und was bedeuten sie?
Menschen sind verschieden. Führungskräfte mit ihrem Führungsstil ebenfalls. Doch welcher Führungsstil ist nun der richtige? Hier kommt für dich eine Führungsstile Übersicht nach Max Weber.
Führungsstile Übersicht nach Max Weber
Max Weber unterschied nach der Legitimierung der Führungskraft. Also wodurch bekommen sie das „Recht“ zu führen?
Dabei entstand folgende Kategorisierung:
- charismatischer Führungsstil
- bürokratischer Führungsstil
- patriarchalischer Führungsstil
Führungsstile Übersicht: 1. Charismatischer Führungsstil
Starten wir mal von der Führungsstile Übersicht mit dem charismatischen Führungsstil. Was bedeutet Charisma? Der Begriff kommt aus dem Lateinischen und bedeutet „Geschenk“. Die Definitionen sind sich einig, dass es hier um eine besondere Ausstrahlung geht. Menschen mit Charisma werden oft als sympathisch wahrgenommen, sie haben eine besondere Präsenz.
Ich gehe jetzt extra nicht auf die Bedeutung in der Theologie ein, da es hier für mich nicht relevant ist.
Führen über die besondere Ausstrahlung
Das besondere an einer charismatischen Führungskraft ist, dass sie Sicherheit und Zuversicht ausstrahlt und somit ein gutes Vorbild ist. Dieser Führungsstil ist mitreißend und motivierend.
Die Mitarbeitenden schauen zu der Führungsperson auf und lassen sich gern führen, sind wie Fans. Dieser Mensch scheint alles im Griff zu haben und allem gewachsen zu sein. Herausforderungen verlieren ihren negativen Touch, da diese Führungskraft mit Krisen und Problemen sehr gut umgehen kann.
Halo- Effekt
Für mich hat das auch etwas mit dem Halo-Effekt zu tun. Wenn einer besonders charismatisch scheint, unterstellt man der Person, Kompetenz in anderen Bereichen. Jemand der attraktiv ist, wird auch eher als kompetent wahrgenommen als wenn das nicht der Fall ist. Das habe ich in einer Studie gelesen ?…
Führungsstile Übersicht: 2. Bürokratischer Führungsstil
Beim bürokratischen Führungsstil geht es um eben diese: Bürokratie. Was verbirgt sich nun hinter diesem Begriff?
„Das Wort „Bürokratie“ kommt aus dem Französischen. Es beschreibt, wie wichtige Vorgänge im Staat ablaufen. In einer Bürokratie ist alles genau geregelt und streng geordnet, jeder hat seine klar umschriebene Aufgabe. Vorschriften legen genau fest, wie gehandelt werden muss.“ (siehe Linkliste)
Führen über Regeln und Vorschriften
Bei diesem Führungsstil sind also Vorschriften und Regeln elementar. Das ist die Basis der Führungsberechtigung und der Führung an sich. Das führt zu schriftlichen Anordnungen. Informationen über formelle Wege sind an der Tagesordnung. Also wird beispielsweise eine Mail geschrieben, auch wenn man Tür an Tür sitzt ?. Geprägt ist dieser Stil ebenfalls durch eine stark ausgeprägte Hierarchie. Agil wird hier nicht gearbeitet…
Wenn man sich also als Führungskraft auf Regeln und Vorschriften fokussiert, sind die Mitarbeiter eher anonyme Faktoren. Sie werden nicht unbedingt als Menschen mit Gefühlen und Bedürfnissen wahrgenommen. Sie sind da, um sich an Vorschriften zu halten und entsprechend der Regeln zu arbeiten.
Regelverstöße sind für eine Führungskraft mit diesem Schwerpunkt schwer nachvollziehbar. Wie kann sich der Angestellte denn so verhalten? Die Regeln sind doch ganz anders. Wie, man will die Regeln ändern?
Wo gibt es das noch?
Wenn dir das jetzt altmodisch vorkommt, vergiss nicht, der Führungsstil kann auch in unterschiedlichen Situationen anders sein. Jemand mit diesem Stil muss ihn nicht notwendigerweise immer und überall anwenden. Ansonsten schau dir Verwaltungen an. Hier gibt es bestimmt mehr Führungspersönlichkeiten mit dem bürokratischen Führungsstil.
Du darfst auch nicht vergessen, dass alle Menschen unterschiedlich ticken. Dieser Führungsduktus kann auch vorteilhaft sein. Denn du hast immer auch Mitarbeiter, die Sicherheit und feste Strukturen bevorzugen. Wie schon im letzten Beitrag erwähnt, kann man Menschen auch mit zu viel Freiheit überfordern.
Führungsstile Übersicht: 3. Patriarchalischer Führungsstil
Schauen wir uns nun mal aus der Führungsstile Übersicht den patriarchalischen Stil an.
Auch hier brauchen wir erstmal eine Begriffsklärung: Das Wort Patriarch kommt aus dem Griechischen. Es bedeutet „Stammvater eines Geschlechts“ oder auch „Urvater„. Es geht in diesem Kontext nicht um den religiösen Part. In seiner Führungsposition legitimiert wird dieser Stil durch das Alter, bzw. die Erfahrung und das Wissen der Person. Die Mitarbeiter lassen sich aus Loyalität führen.
Führen wie ein „Vater“
Weil sich die Führung eher als „Vater“ betrachtet, werden die Mitarbeiter eher wie Kinder behandelt. Während die Mitarbeiter beim charismatischen Stil die „Fangemeinde“ und beim bürokratischen eher anonym sind, sind sie hier also wie die Kinder.
Sie sind nicht gleichberechtigt, sondern werden von oben herab mit Informationen versorgt. Sie werden also nicht an Entscheidungen beteiligt und führen nur aus. So werden sie weniger gefördert.
Die patriarchalische Führungskraft möchte nicht hinterfragt werden und sieht sich als „allwissend„, da sie ja mehr Wissen und Erfahrung als die anderen hat und deswegen auch die Führungsposition innehat. Die Angestellten sollen gehorchen und diszipliniert arbeiten. Diesen Stil findet man beispielsweise oft in Familienbetrieben.
Ähnlichkeit mit dem autoritären Stil
Das mag an den autoritären Stil erinnern, bei dem auch von oben nach unten geführt wird.
Bei dem patriarchalischen Stil ist das Verhältnis zu den Mitarbeitern anders. Denn hier fühlt sich die Führungskraft auch verantwortlich für das Wohlbefinden der Belegschaft und ist fürsorglicher. Der Führende kümmert sich und möchte dafür aber auch loyale und dankbare Mitarbeiter.
Das erinnert mich an eine Firma, für die ich gearbeitet habe als Trainer und Coach. Es gab nicht viele Mitspracherechte, doch der Geschäftsführer sorgte sich um seine Mitarbeiter und unterstützte sie beispielsweise, wenn sie einen Kredit brauchten.
Gibt es den einen richtigen Führungsstil?
Wenn man auf der Suche ist nach dem einen Führungsstil, könnte man diesen hier benennen: den situativen Führungsstil. Dieser besagt, dass man je nach Situation anders führt. Das scheint für mich auch am sinnvollsten zu sein.
Es setzt aber voraus, dass die Führungskraft sehr flexibel ist und sich an die Besonderheiten der einzelnen Mitarbeiter anpassen kann. Dazu bedarf es einiger Erfahrung. Auch Selbstkontrolle ist hier ein wichtiger Aspekt. Denn nur wenn wir einen klaren Kopf bewahren können, schaffen wir es, die richtige Wahl der Führung zu treffen.
Wenn du gern Unterstützung hättest bei deiner Führungsrolle und wie du am liebsten führen willst, dann melde dich gern bei mir.
Alles Liebe
deine Susanne
P.S. Die Führungsstile nach Kurt Lewin behandle ich in einem anderen Beitrag, den du hier über die Linkliste findest.
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