Fragst du dich auch manchmal, warum du wie deine Eltern klingst? Oder auch, warum du bei einigen Situationen wie ein kleines Kind reagierst? Dann ist dieser Beitrag zu den Ich-Zuständen genau richtig für dich!

Transaktionsanalyse: Basis Ich-Zustände
Heute schreibe ich mehr zur Beziehungsebene der Kommunikation. Zusammenfassend gehe ich dazu auf die Ich-Zustände von Eric Berne ein. So bekommst du weiteres Hintergrundwissen zur Kommunikation und erweiterst dein Verständnis für die dahinterliegenden Prozesse.
Die Transaktionsanalyse von Eric Berne (folgt im nächsten Blogartikel) bezieht Sender und Empfänger der Kommunikation mit ein. Sie macht Aktion und Reaktion in Gesprächen deutlich sichtbar. Somit ist es ein gutes Instrument, um abzubilden, was sich auf der Beziehungsebene in der Kommunikation abspielt.
Transaktionsanalyse
Die Transaktionsanalyse basiert auf dem Strukturmodell der Ich-Zustände. Berne unterscheidet aufgrund seiner Arbeit und Erfahrungen als Psychiater beim Menschen drei Persönlichkeitsinstanzen. Dabei handelt es sich um die sogenannten Ich-Zustände:
das Eltern-Ich,
das Kindheits-Ich und
das Erwachsenen-Ich.
Die drei Ich-Zustände
Eltern-Ich
Das Eltern-Ich ist entweder fürsorglich oder kritisch. Es beinhaltet die Mahnungen und Regeln, die wir von unseren Eltern im Laufe unserer Erziehung erhalten haben. Diese Aufzeichnungen aus der Vergangenheit werden abgerufen und in der aktuellen Situation gezeigt.
Stellen wir uns folgende Situation vor: Mitarbeiter und Führungskraft sprechen zueinander. Der Mitarbeiter erzählt, dass er einen Vertrag für die Firma abgeschlossen hat, der sich nun als unvorteilhaft herausstellt.
Beispielsweise könnte das kritische Eltern-Ich der Führungskraft sagen: „Wenn du das Kleingedruckte gelesen hättest, wärst du niemals auf diesen Schwindel hereingefallen!“ Ein fürsorgliches Eltern-Ich hingegen könnte äußern: „Oh mein Gott, wie schrecklich, ich mache dir einen Tee und und dann sieht die Welt schon ganz anders aus.“ (übertrieben dargestellt).
Kindheits-Ich
Das Kindheits-Ich ist natürlich, angepasst oder rebellisch. Dieser Ich-Zustand ist angefüllt mit unseren Reaktionen aus der Kindheit auf das Verhalten und die Äußerungen unserer Eltern.
Dabei ist das natürliche Kindheits-Ich verspielt, spontan und ausgelassen. Das angepasste Kindheits-Ich ist brav und unterwürfig in seinen Reaktionen. „Ich werde das nie wieder tun!“ wäre eine typische Reaktion. Der rebellische Part kann trotzig, patzig oder wehleidig reagieren. So könnte es heißen „Du kannst ja eh alles besser, mache es doch nächstes Mal ohne mich!“
Erwachsenen-Ich
Das Erwachsenen-Ich sorgt für angemessene Reaktionen. Aus den Ich-Zuständen filtert es dabei die passendste heraus. Hierbei handelt es sich somit um aktuelles selbständiges Verhalten, das nicht beeinflusst ist aus Aufzeichnungen aus der Kindheit. Das Erwachsenen-Ich wirkt wie ein Computer. Es schaut, was in der jeweiligen Situation adäquat ist und welches Verhalten eher unangemessen wäre. Dieses Ich wirkt sachlich und informierend, es stellt fest und analysiert. Die Reaktion aus diesem Ich-Zustand könnte lauten „Lass uns das mal ganz genau anschauen. Da können wir bestimmt noch was machen.
Was ist bei der Arbeit am besten?
Alle drei Ich-Zustände mit ihren verschiedenen Formen sind in uns und wertvoll. Für eine wertschätzende Kommunikation ist es optimal, wenn wir ein ausgeprägtes Erwachsenen-Ich kombinieren mit dem (nicht zu) fürsorglichen Eltern-Ich und dem natürlichen Kindheits-Ich. Mehr dazu und über die Transaktionsanalyse erfährst du im nächsten Blogartikel.
Alles Liebe
Deine Susanne
Linkliste und Literatur:
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