Mentoring für Frauen– Wie du in 12 Monaten deinen persönlichen & beruflichen Zielen näherkommst

ein Gastartikel von Sarah Sorhagen

Wann Mentoring für Frauen hilfreich sein kann

Claudia ist schwanger, als sie mich kontaktiert. Sie hadert mit ihrer bisherigen beruflichen Laufbahn. Ihre Elternzeit möchte sie nutzen, um Klarheit über ihre Stärken und Fähigkeiten zu gewinnen.

Ihr Traum ist eine Selbstständigkeit, seit Jahren sucht sie nach einer Geschäftsidee. Sie hat bereits Coachings absolviert und wünscht sich nun eine längerfristige Begleitung.

Aycan ist seit zwei Jahren in leitender Position in der Baubranche tätig. Als einzige weibliche Führungskraft im Unternehmen fällt es ihr schwer, ihren eigenen Führungsstil zu finden und ihre Ideen umzusetzen. Gerne hätte sie Kontakt zu einer weiblichen Führungskraft in einer ähnlich männerdominierten Branche.

Christiane arbeitet im eigenen Familienunternehmen, das in den nächsten Monaten an sie übergeben werden soll. Bisher gestaltet sich das Ganze kompliziert.

Ihre Eltern haben Schwierigkeiten, sich aus dem operativen Geschäft zurückzuziehen. Ihr selbst fällt es schwer, sich gegenüber ehemaligen Kolleg:innen als junge Führungskraft zu positionieren. Gerne würde sie wissen, wie andere diesen Schritt gemeistert haben.

Sophie ist schon lange unzufrieden in ihrem Job und klagt über mangelnde Wertschätzung. Obwohl sie top qualifiziert ist, hatte sie bisher nicht den Mut, ihren Arbeitgeber zu wechseln. Sie hätte gerne jemanden an ihrer Seite, der sie bestärkt.

Für all diese Frauen habe ich FemPowerMentoring gegründet.

Mit Mentoring für Frauen zu persönlichem und beruflichem Erfolg

Mentoring zieht sich wie ein roter Faden durch mein Leben. Seit dem Start ins Berufsleben vor 17 Jahren, habe ich Menschen an meiner Seite, die mich in meiner beruflichen wie persönlichen Weiterentwicklung unterstützen.

Meine Eltern legten mir nahe mir Mentor:innen zu suchen, die bereits drei Stufen weiter sind und am besten aus einer anderen Branche kamen. Die mir als neutrale Gesprächspartner zur Seite stehen.

So hatte ich Mentor:innen in den unterschiedlichsten Zeiten an meiner Seite:

  • als Young Professional, auf dem Weg in die Führung
  • als Führungskraft in einem Konzern
  • in meiner Elternzeit
  • als Fachkraft im Mittelstand
  • beim Start in die Selbständigkeit

Ich bin all meinen Mentor:innen zutiefst dankbar, dass sie ihre Zeit in mich investiert  haben. Dies hat maßgeblich zu der Erfüllung meiner Ziele beigetragen.

Es ist meine Leidenschaft, Frauen auf ihrem persönlichen und beruflichen Weg zu fördern. Mentoring für Frauen unterstützt diese, für ihre Fähigkeiten, Interessen und Bedürfnisse einzustehen.

Ich denke, die meisten von uns kennen ähnliche berufliche Herausforderungen wie die von Claudia, Aycan, Christiane und Sophie. Trotzdem haben die wenigstens jemals eine(n) Mentor:in an ihrer Seite gehabt – vielen ist professionelles Mentoring gänzlich unbekannt.

Doch was ist Mentoring genau?

Mentoring beschreibt die Beziehung einer erfahrenen Person (Mentor:in), die ihr Wissen, ihre Erfahrungen und evtl. auch ihr Netzwerk an eine weniger erfahrene Person (Mentee) weitergibt.

Mentor:innen sind neutrale Ratgeber, die ganz individuelles Wissen teilen, das man so in keiner Ausbildung oder Business School lernen kann.

In der Mentoring-Beziehung zwischen Mentee und Mentor:in geht es um einen längerfristigen Erfahrungsaustausch auf Augenhöhe. Dies ermöglicht dem bzw. der Mentee, sich zu reflektieren und über sich selbst hinauszuwachsen.

Mentor:innen, die bereit sind ihre Erfahrungen und ihr Wissen zu teilen, sind selten frei auf dem Markt zugänglich und buchbar.

Die Mentoring-Beziehung ist niemals eindimensional. Vielmehr profitiert der/die Mentor:in ebenfalls durch den Austausch und den Blick über den eigenen Tellerrand.

Beispiele dazu

Kürzlich habe ich mit FPM-Mentorin Brigitte gesprochen. Sie ist seit vielen Jahrzehnten Führungskraft und begleitet eine wesentlich jüngere Mentee.

Brigitte hat mir versichert, wie sehr sich dadurch ihr Blickwinkel auf jüngere Nachwuchstalente in ihrem Team verändert hat. Dies habe ihren eigenen Führungsstil positiv beeinflusst.

Eine andere Mentorin berichtete mir im persönlichen Gespräch, dass sie erst durch das Feedback ihrer Mentee erkennen konnte, wie wertvoll ihr Wissen sei.

Warum Coaching nicht Mentoring ist

Hätten Claudia, Aycan, Christiane und Sophie nicht auch ein Coaching absolvieren können, um ihre Herausforderungen zu meistern? Selbstverständlich.

Ein/e Coach:in unterstützt uns mithilfe von unterschiedlichen Methoden und gezielten Fragestellungen dabei, neue Perspektiven einzunehmen und eigene Lösungswege zu finden.

Im Netzwerk von FemPowerMentoring finden sich hervorragende Coaches, die ihre Zeit als Mentor:in zur Verfügung stellen.

Trotzdem unterscheiden sich Coaching und Mentoring deutlich!

Coaching

  • Coaching arbeitet zielorientiert und zeitlich begrenzt.
  • Das Thema des Coachings ist meist eindeutig definiert, wenngleich sich im Coachingprozess neue Fragestellungen ergeben können.
  • Der oder die Klientin findet durch das Coaching zu eigenen Lösungen.

Mentoring

  • Beim Mentoring geht es ausdrücklich um das Teilen von persönlichen Erfahrungen und implizitem Wissen, welches vom Mentor/der Mentorin an seine Mentee weitergegeben wird.
  • Ein Coach muss diese Erfahrungen nicht zwingend gemacht haben, um mit Methoden und Fragestellungen Hilfe zur Selbsthilfe anzubieten.
  • Im Gegensatz zu Coaches sind Mentor:innen nicht am Markt zugänglich und können schwer individuell gebucht werden.

Wo finde ich passende Mentoren?

Mentor:in ist immer jemand, der ein Stück des Weges bereits vor dir gegangen ist. Eine Möglichkeit besteht darin, in deinem bestehenden Netzwerk nach möglichen Mentor:innen zu suchen.

Vielleicht gibt es hier Personen, die bereits jene Ziele erreicht haben, die du dir erträumst.

Ich kann dich nur ermutigen, solche Menschen anzusprechen und sie um Unterstützung zu bitten. In aller Regel fühlen sich Menschen wertgeschätzt, wenn wir sie darum bitten, ihr Wissen zu teilen und im Bereich Mentoring für Frauen aktiv zu werden.

Oftmals gestaltet es sich jedoch schwierig, selbst eine effektive Mentoring-Beziehung zu organisieren. Naturgegeben findet der Austausch mit hilfreichen Mentor:innen ja vor allem außerhalb unserer gewohnten Kontakte statt.

Die Suche und Organisation der Mentoring-Beziehung bedarf außerdem Zeit, Engagement und auch Erfahrung, um wirklich regelmäßige Treffen und effektive Ergebnisse zu gewährleisten.

Christiane wird in Kürze ihr Familienunternehmen leiten. Angesicht all ihrer Aufgaben, ist es ihr unmöglich selbst eine(n) Mentor:in zu suchen und sämtliche Rahmenbedingungen abzustecken.

Aus Gründen der Diskretion ist es ihr zudem wichtig, ein(e) Mentor:in außerhalb ihres Netzwerks zu finden.

Wie läuft professionelles Matching ab?

Das Matching läuft je nach Mentoringprogramm unterschiedlich ab. Ich habe mich bewusst gegen ein algorithmus-basiertes Matching und FÜR ein persönliches Matching entschieden. Das bedeutet, dass ich alle Mentees und Mentor:innen persönlich kenne.

Ich investiere viel Zeit und Engagement, um für jede meiner Mentees den/die passende Mentor:in zu finden.

Das Matching von Claudia und ihrer Mentorin ist mir besonders in Erinnerung geblieben. Wie bereits erwähnt, wendete sich Claudia mit dem Ziel an mich, durch ein Mentoring ihrer beruflichen Vision und einer möglichen Gründung näher zu kommen.

Da sie in der Vergangenheit bereits im Schmuck- und Modebereich selbstständig gewesen war, konnte sie sich eine Mentorin aus der Modebranche vorstellen.

Ich schlug ihr drei Mentorinnen vor. Bei einer dieser Mentorinnen entschied ich mich für Katharina, die jedoch nicht aus der Modebranche stammt.

Katharina ist Job- und Karrierecoach. Tatsächlich wurde sie von Claudia ausgewählt. Katharina führte Claudia durch den Prozess einer Kompetenzanalyse. Heute ist Claudia nicht in der Modebranche tätig, doch sie kennt ihre Kompetenzen ganz genau und fühlt sich beruflich angekommen.

FemPowerMentoring matcht im Gegensatz zu anderen Mentoringprogrammen vollkommen unabhängig von Alter und Branche.

So konnte ich beispielsweise für Aycan eine Mentorin finden, die in einer ähnlich männerdominierten Branche arbeitet, jedoch nicht aus dem Bausektor stammt. Beide haben eine ähnliche Rolle, gleichzeitig bereichern sie sich durch verschiedene Perspektiven.

Warum Mentoring für Frauen auch Unternehmen weiterbringt

FemPowerMentoring unterstützt auch Unternehmen dabei, ihre Ziele zu erreichen. Weibliche Talente werden weiterentwickelt und gleichzeitig erfahrene Mitarbeiter:innen über eine Mentorentätigkeit motiviert.

Dadurch kann das Unternehmen weibliche Fach- und Führungskräfte fördern und binden und ganz nebenbei eine attraktive Arbeitgebermarke gestalten.

Vor allem kleineren Unternehmen ist es unmöglich, ein eigenes internes Mentoringprogramm zu stemmen.

Daher biete ich KMUs eine Unternehmenskooperation an. FemPowerMentoring dient hierbei als effektives und kostengünstiges Instrument zur Personalentwicklung und trägt gleichzeitig zur Fachkräftesicherung und Wertschätzung erfahrener Mitarbeiter:innen bei.

Wie ging das für die Frauen aus?

Claudia ist inzwischen als Virtuelle Assistentin tätig. Hier kann sie die Erfahrungen aus ihrer ehemaligen Selbstständigkeit einbringen und gleichzeitig für ihre Kinder da sein.

Aycan kann sich immer besser als Führungskraft behaupten und ist durch die Unterstützung ihrer Mentorin über sich hinausgewachsen.

Christiane hat in ihrer Mentorin eine hilfreiche Partnerin an ihrer Seite, um in ihre neue Führungsrolle im Familienunternehmen hineinzuwachsen.

Sophie hatte bereits Vorstellungsgespräche und schaut optimistisch in ihre berufliche Zukunft.

Fazit Mentoring für Frauen

Im Gegensatz zu Coaching ist Mentoring in Bezug auf persönliche und berufliche Weiterentwicklung relativ unbekannt.

Auch als Personalentwicklungsinstrument wird Mentoring oft noch unterschätzt. Dies zu ändern und Frauen zu empowern, sich Unterstützung zu suchen, um selbstbewusst ihren eigenen Weg zu gehen, ist mein Antrieb.

Fempowermentoring Sarah Sorhagen

Über Sarah Sorhagen

Frauen zu fördern und sie dabei zu unterstützen, für ihre Interessen und Bedürfnisse einzustehen, ist das Anliegen von der Expertin für Personalentwicklung und Netzwerkerin aus Leidenschaft Sarah Sorhagen.

2021 gründete sie FemPowerMentoring – ein branchenunabhängiges Mentoringprogramm, das Frauen ein Jahr lang dabei begleitet, ihre beruflichen und privaten Ziele zu erreichen.

Sarah ist verheiratet und hat zwei kleine Kinder, im Alter von 5 und 3 Jahren. In viele Situationen der Mentees von FemPowerMentoring kann sie sich selbst hinein versetzen und hatte immer selbst Mentor:innen an ihrer Seite.

https://www.instagram.com/fempowermentoring/

https://www.linkedin.com/company/fempowermentoring/

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Susanne Lorenz
Susanne Lorenz

Ich habe mich als Kommunikationstrainerin, Buchautorin und Business Coach auf Führungskräfte spezialisiert, nachdem ich im Anschluss an mein Germanistikstudium selbst mehrere Jahre als Managerin Erfahrungen gesammelt habe. Gewaltfreie Kommunikation ist meine Leidenschaft. Meine Vision ist, dass Menschen am Arbeitsplatz mehr miteinander statt übereinander reden und konstruktiv ansprechen, was sie stört.

Mit meinen Coachings und Trainings erhöhe ich die Transparenz und Wertschätzung in Unternehmen. Mein Blog www.wirksam-kommunizieren.de dreht sich um erfolgreiche Kommunikation im Berufsalltag.

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