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Was du bei einer Präsentation nicht machen solltest Part II
Wenn du wirksam präsentieren möchtest, gibt es einige Dinge, die du dabei lieber vermeiden solltest.
5 weitere No-Gos bei Visualisierungen am Flipchart
Im letzten Blogartikel zu dem Thema Visualisierung am Flipchart ging ich bereits auf einige Punkte ein, die man umgehen sollte, wenn man erfolgreich präsentieren möchte. In dem heutigen Beitrag bekommst du weitere Anregungen, auf was du verzichten solltest und die entsprechenden Tipps.
1. Zum Medium reden
Bei vielen Präsentationen sehe ich, dass der Präsentierende etwas anschreibt oder anpinnt und gleichzeitig zum Flipchart oder zur Pinnwand spricht. Dabei ist es so, dass das Gesagte verschluckt wird und weniger wirken kann. Wie kannst du es also besser machen?
Tipp:
Halte dich, wenn du wirksam präsentieren willst, an die TTT-Regel. Was heißt das genau? Touch Turn Talk.
Touch: Berühre das Flipchart mit der Karte, also klebe sie auf/schreibe am Flipchart
Turn: Drehe dich um
Talk: Erzähle den Inhalt dazu.
Dadurch hast du jeweils die volle Aufmerksamkeit und keins deiner Worte geht verloren. Mach dir keinen Kopf, wenn du kurz nichts sagst, denn das ist ja nur ein kurzer Moment. Du wirkst viel souveräner und professioneller, wenn du auf diese Art präsentierst.
2. Ohne Kontrast arbeiten
Flipcharts, die komplett in einer Farbe gehalten sind, wirken recht langweilig und eintönig. Das ganze Flipchart nur mit schwarzer oder blauer Farbe vollzuschreiben ist kontrastlos. Schwer wird es auch, wenn du beispielsweise mit roten Moderationskarten arbeitest und dabei einen roten Stift verwendest. Gibt es nicht? Doch, ich kann dir sagen, das habe ich schon gesehen. Ich habe sogar rosa Karten mit roter Schrift gesehen!
Tipp:
Bis zu drei Farben können auf einem Flipchart verwendet werden. Das bezieht sich sowohl auf die Schriftfarbe als auch auf die Moderationskarten. So kannst du besser akzentuieren und mehr Lebendigkeit und Abwechslung erzeugen. Beispielsweise kannst du die Überschrift in einer anderen Farbe schreiben oder auch einzelne wichtige Aspekte rot machen.
3. Sich auf vorhandenes Material verlassen
Egal, ob du bei der Firma schon öfter gearbeitet hast oder die Location schon kennst, verlasse dich nicht darauf, dass die Materialien, die du brauchst, vor Ort sein werden. Sonst führt das dazu, das komplett rote oder grüne Flipcharts entstehen, weil die anderen Stifte nicht mehr schreiben.
Tipp:
Mit Kontrast kannst du nur arbeiten, wenn du auch die entsprechenden Farben hast. Hast du dich darauf eingestellt, alles vorzufinden, nimmst du nichts eigenes mit. Brauchst du also Rot, Grün und Blau, stecke die entsprechenden Stifte ein. Benötigst du bestimmte Moderationskarten (Wolken o.ä.), packe sie dir im Vorfeld ein. Ich habe immer meine eigenen Stifte, Moderationskarten und Co dabei, wenn ich Präsentationsaufträge habe. Deswegen bin ich auch mit einem Koffer unterwegs.
Dafür habe ich mir auch eine Checkliste angefertigt, damit ich nichts vergesse, was die Vorbereitung, Durchführung und Nachbearbeitung der Präsentation angeht.
Liste je nach Einsatz:
Stifte für Whiteboard und Flipchart
Moderationskarten in verschiedenen Farben
Flipchartpapier
Tafelspray
Tafelwischer
Magneten
Klebestift
Malerkreppband
Pinnnadeln
Was gehört noch auf deine Liste?
4. Alles vorbereiten
Natürlich kannst du alles vorbereiten. Jede Visualisierung kannst du im Vorfeld anfertigen. Deine Moderationskarten könntest du zu Hause beschriften, damit die Schrift „perfekt“ ist. Das weiß dein Publikum auch zu schätzen, wenn du gut vorbereitet bist.
Tipp:
Wirksamer ist es, wenn du zusätzlich noch life zeichnest und schreibst. Das ist dynamischer, weil die anderen direkt mitbekommen, wie die Visualisierung entsteht. Auch hierbei ist es wichtig, sich keinen Druck zu machen und entspannt zu bleiben, auch wenn das einen Moment dauert, etwas zu zeichnen oder zu schreiben.
An dieser Stelle wirst du deinem Publikum kurz den Rücken zudrehen. Mach das einfach, sie können in dem Moment dein Gesagtes sacken lassen. Denk dran, dabei nicht zu reden, sondern erst wieder zu sprechen, wenn du dich umgedreht hast (TTT).
Bei diesen Visualisierungen geht es nicht darum, dass sie „perfekt“ sind, da kann der Kreis auch mal nicht ganz rund sein oder das Quadrat etwas schief. Es geht vielmehr um das lebendige und spontane Zeichnen.
5. Einen schwarzen Rahmen verwenden
In meinem „Train the Trainer-Kurs“ habe ich gelernt, dass man um jede Visualisierung am Flipchart einen Rahmen herum setzen soll. Erst fand ich das nicht überzeugend. Dann testete ich ein Flipchart mal ohne und anschließend mit Rahmen und war doch überzeugt. Mittlerweile nutze ich den Rahmen bei fast jedem Flipchart.
Allerdings gibt es da Ausnahmen, was die Farbe angeht. Mit einem schwarzen Rahmen assoziieren die meisten Menschen eine Traueranzeige. Genau das möchtest du sicherlich mit deiner Visualisierung nicht erreichen.
Tipp:
Ein farbiger Rahmen gibt dem ganzen Flipchart mehr Ausdruckskraft. Es wird umrahmt und somit zeigt sich die Abgeschlossenheit des Themas auch visuell. Du kannst durchaus mit einem feinen schwarzen Rahmen arbeiten, der noch von einem farbigen Rahmen ergänzt wird. So bekommst du noch mehr Kontrast.
Wenn du mit einem Rahmen arbeitest, kannst du hier über die Farben auch Zugehörigkeit zu einem gemeinsamen Thema unterstreichen.
Was sind deine Tipps? Schreib mir einfach oder hinterlasse hier einen Kommentar! Ich freu mich drauf!
Alles Liebe
Deine Susanne
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TTT gefällt mir!
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass mittlerweile auch Flipcharts mit Kärtchen „langweilen“, jedoch immer noch um ein Vielfaches besser und näher am Publikum sind als PowerPoint-Folienschlachten.
Zum Aufpeppen habe ich schon Schlitze in die Flipcharts geschnitten, um darin Kärtchen verschwinden zu lassen à la „Das benötigen wir nicht mehr“ oder „Das werfen wir über Bord“.
Hi Oliver, die Mischung macht den Unterschied. Immer nur Flipchart mit Karten ist definitiv auch lahm ;). Das, was du schreibst, klingt auch sehr gut!