Selbstbestimmung leben – wie gewaltfreie Kommunikation dich dabei unterstützt

Kennst du das Gefühl, fremdbestimmt zu sein? Du hetzt von einem Termin zum nächsten, versuchst, es allen recht zu machen? Am Ende des Tages bist du ausgelaugt und völlig fertig.

Das liegt daran, dass du funktionierst – aber du entscheidest nicht wirklich selbst, was dir wichtig ist. Zumindest hast du diesen Eindruck 😉.

Wenn du dir mehr Selbstbestimmung in deinem Leben wünschst, kann dich die gewaltfreie Kommunikation (GFK) super dabei unterstützen.

Dies ist mein Beitrag zur Blogparade „Was bedeutet für mich Selbstbestimmung?“ von Sandra Hoppenz, da auch bei meiner Arbeit das Thema Selbstbestimmung sehr wichtig ist. 

Da ich mich sehr oft nicht selbstbestimmt gefühlt habe und so häufig sehr frustriert war, teile ich gern mit dir, wie sich das ändern kann, wenn du bestimmte Schritte gehst.

Superheld

Hier kannst du dir den Beitrag auch anhören

Was bedeutet Selbstbestimmung für mich?

Der Begriff Selbstbestimmung hat für mich ganz viele verschiedene Facetten. Da dies aber nur ein Blogartikel ist und kein Buch werden soll, fokussiere ich hier lediglich einige Aspekte.

Selbstbestimmt zu leben heißt: Du triffst deine Entscheidungen aus innerer Klarheit. Du weißt, was dir wichtig ist, und gehst deinen Weg – auch wenn er manchmal unbequem ist. Das machst du, weil du nicht nur funktionieren oder Erwartungen erfüllen willst!

Denn viele Menschen fühlen sich fremdbestimmt: durch Arbeit, Verpflichtungen, Erwartungen (ihre eigenen und die von anderen). Doch echte Selbstführung beginnt bei dir selbst – und bei deinen Bedürfnissen!


Doch wie gelingt dir das als Führungskraft im Alltag, besonders, wenn er extrem stressig ist? Die gewaltfreie Kommunikation kann dir helfen, dich wieder mit deinen eigenen Gefühlen und Bedürfnissen zu verbinden und in deine Selbstverantwortung zu kommen.

GFK bringt dich zurück in Verbindung mit dir

Die gewaltfreie Kommunikation ist für mich viel mehr als eine reine Kommunikationsmethode. Sie ist eine wertschätzende Haltung zu sich selbst und zu anderen.
Mit ihrer Hilfe lernst du, deine Gefühle ernst zu nehmen und herauszufinden, welches Bedürfnis gerade bei dir nicht erfüllt ist. Deine Gefühle und Bedürfnisse sind dir durch mehr Achtsamkeit bewusster und du erkennst, wie sie dich lenken.

Höre dir selbst zu und lausche auf all die Sätze, in denen du das Wort „muss“ benutzt. „Musst“ du wirklich oder „willst“ du? Und wenn du willst, warum?

Beispiel: Aus „Ich muss diese Aufgabe noch fertig machen“ wird vielleicht „Ich will sie heute noch abschließen, weil mir Verlässlichkeit wichtig ist.“

Hinterfrage das also und du wirst sehen, du fühlst dich viel selbstbestimmter!

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Selbstverantwortung statt Schuldgefühle

Ein zentrales Prinzip der GFK ist: Wir suchen nicht nach Schuld – auch nicht nach unserer eigenen Schuld.
Wenn du dich selbst nicht verurteilst, kannst du viel leichter in deine Kraft kommen.
Du erkennst: Ich handle, um Bedürfnisse zu erfüllen – und ich habe Wahlmöglichkeiten.

Denn alles, was wir tun, machen wir, um uns unsere Bedürfnisse zu erfüllen. Leider nutzen wir dazu manchmal auch Wege, die uns nicht guttun. Das gilt es herauszufinden und zu ändern! Das stärkt zusätzlich dein Selbstbewusstsein und macht dich unabhängiger von äußeren Erwartungen.

Selbstbestimmt die eigenen Muster verlassen

Oft sind wir in unseren eigenen Mustern gefangen und sind so auch nicht mehr wirklich selbstbestimmt.

Zum Beispiel sagst du für mehr Harmonie öfter „Ja“, als es dir eigentlich lieb ist. „Nein“ zu sagen, bedeutet für dich eher, dass dann jemand sauer werden könnte oder auch enttäuscht ist. Das versuchst du so zu vermeiden.

Im Außen hast du so vermeintliche Harmonie. Doch wie sieht es wirklich aus? Ich hatte erst neulich eine Teammoderation, bei der das Team sauer war, denn eine Mitarbeiterin sagte zu fast allem „Ja“ und war dadurch überlastet.

So machte sie mehr Fehler und diese bügelten die anderen aus. Das war also nicht wirklich Harmonie. Hätte sie öfter mal Nein gesagt, wäre es ihr besser gegangen. Sie hätte mehr für ihre Selbstfürsorge getan. Dadurch hätte sie sich besser konzentrieren können und hätte wahrscheinlich auch weniger Fehler gemacht.

Deine Gefühle

Doch wie sieht es im Innen aus? Ich weiß nicht, wie es dir geht. Doch wenn ich früher zu oft „Ja“ gesagt habe, anstatt auf mich selbst zu achten, habe ich mich danach gar nicht gut gefühlt!

Hier ging es nicht nur darum, dass ich gestresst war, weil ich zu viel zu tun hatte! Ich habe mich schuldig gefühlt und auch geschämt, weil ich mal wieder nicht für mich selbst eingestanden hatte.

Viel zu viel habe ich mir zugemutet, dabei war ich Führungskraft und hätte ein gutes Vorbild sein müssen! Ich habe aber von morgens bis abends im Laden gestanden und die Schichten übernommen, wenn mal wieder jemand nicht konnte. Ich dachte, das wäre super und dadurch würde ich ja auch allen zeigen, wie wertschätzend und unterstützend ich doch bin. Doch am Ende hab ich mich nur völlig ausgelaugt!

Du siehst, Harmonie, die man sich wünscht, kann unser Verhalten beeinflussen. Das heißt aber nicht, dass man die richtigen Wege wählt, um wirklich Harmonie zu bekommen.


Schaue also immer wieder hin: Wie erfüllst du dir bisher deine Bedürfnisse? Erreichst du damit wirklich, was du eigentlich erreichen willst?

Alternativen ohne Nachteile für mehr Selbstbestimmung

Nehmen wir noch ein zweites Beispiel. Nehmen wir mal etwas, bei dem es um eine Sucht geht.

Das kannst du mit der Sucht deiner Wahl durchgehen. Ich nehme jetzt das Thema Rauchen. Denn auch hier weiß ich, dass es in vielen Firmen immer wieder Konflikte gibt, weil manche Mitarbeitende mehr rauchen gehen und dadurch auch öfter Pausen machen. Die Nichtraucher sind in der Regel deswegen sauer, weil sie nicht so viele Pausen machen.

Also stell dir vor, du rauchst und du möchtest dieses Verhalten verändern. Welches Bedürfnis erfüllst du dir damit? Stell dir vor, du rauchst und dein Thema ist zum Beispiel Zugehörigkeit, weil du als Führungskraft öfter mit den Mitarbeitenden zusammen rauchst, weil du so näher an der Basis bist und auch eher mitbekommst, was da alles so erzählt wird.

Nun hast du einerseits Zugehörigkeit, andererseits nagt da vielleicht auch das Gefühl in dir, dass du damit kein gutes Vorbild bist und vielleicht machst du dir auch Gedanken über deine Gesundheit.

Das bedeutet, du würdest bei diesem Beispiel schon mit deinem Verhalten das Bedürfnis erfüllen, nämlich die Zugehörigkeit, hättest aber dadurch negative Nebenwirkungen, die du eigentlich nicht haben möchtest.

Wenn du weiterhin das Bedürfnis nach Zugehörigkeit erfüllt bekommen möchtest, ohne diese Nachteile, müsstest du nach einer Alternative suchen, die beides mit sich bringt!

Du kannst gern mal überlegen, was das sein könnte. Das könnte natürlich einerseits sein, dass du mitgehst, wenn die anderen rauchen, aber zum Beispiel nicht rauchst oder, dass du für Zugehörigkeit was anderes machst.

Vielleicht ist das ein zusätzliches informelles Meeting. Vielleicht ist es auch immer freitags ein gemeinsames Frühstück, bei dem man sich eben auch austauschen kann und einfach ein ganz anderes Zusammengehörigkeitsgefühl hat, als wenn man in einem normalen Meeting über die alltäglichen Aufgaben spricht.

Das hatte ich zum Beispiel mal in einer Firma. Jeder brachte etwas zum Frühstück mit und es wurde erstmal eine Runde geschnackt. Auch war der Freitag immer der Casual Friday und man konnte mit anderer Kleidung arbeiten gehen als normalerweise erwünscht.

Das waren jetzt ein paar Anregungen, die dich dafür sensibilisieren dürfen, darüber nachzudenken, wie du dir eigentlich deine Bedürfnisse erfüllst und ob sich das für dich selbstbestimmt anfühlt oder nicht.

Selbstbestimmung in der Führung – warum du nicht immer stark sein musst

Gerade als Führungskraft kann Selbstbestimmung zur echten Herausforderung werden. Du triffst Entscheidungen, trägst Verantwortung, stehst im Blickfeld. Oft ist da dieser Druck: „Ich darf mir keine Unsicherheit erlauben.“

Doch Selbstbestimmung bedeutet nicht, immer stark zu wirken. Es bedeutet auch, authentisch zu führen – in Verbindung mit dir selbst und deinen Gefühlen und Bedürfnissen.

Wenn du dich selbst spürst, wenn du weißt, was du brauchst und wofür du stehst, wirst du klarer. Nicht lauter – sondern klarer!
Und genau das schafft Vertrauen. Denn dein Team spürt, wenn du echt bist und dich nicht verstellst. Auch zeigst du damit den anderen, dass es völlig okay ist, sich so zu zeigen, wie man ist.

Die GFK kann dich dabei unterstützen, auch als Führungskraft die innere Stimme nicht zu übergehen. Sie lädt dich ein, dich selbst ernst zu nehmen – und damit zum Vorbild zu werden. Nicht durch Perfektion, sondern durch Haltung.

Fazit Selbstbestimmung beginnt mit Selbstempathie

Die gewaltfreie Kommunikation hilft dir, die Stimme in dir zu hören, die oft übertönt wird: deine eigene.

Wenn du lernst, deine Bedürfnisse zu erkennen und dir selbst empathisch zu begegnen, wird es leichter, selbstbestimmt zu leben – Schritt für Schritt.

Also: Stelle dir heute bewusst die Frage: Was würde ich jetzt tun, wenn ich mir selbst wichtig wäre? Und dann: Geh los – für dich!

Wenn du gern Unterstützung zum Thema Selbstbestimmung in der Führung möchtest, melde dich gern. Denn oft ist es leichter mit einer Person von außen daran zu arbeiten. Hier kannst du mich kontaktieren oder dir direkt ein unverbindliches Erstgespräch buchen.

Alles Liebe

Susanne

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Susanne Lorenz
Susanne Lorenz

Ich habe mich als Kommunikationstrainerin, Buchautorin und Business Coach auf Führungskräfte spezialisiert, nachdem ich im Anschluss an mein Germanistikstudium selbst mehrere Jahre als Managerin Erfahrungen gesammelt habe. Gewaltfreie Kommunikation ist meine Leidenschaft. Meine Vision ist, dass Menschen am Arbeitsplatz mehr miteinander statt übereinander reden und konstruktiv ansprechen, was sie stört.

Mit meinen Coachings und Trainings erhöhe ich die Transparenz und Wertschätzung in Unternehmen. Mein Blog www.wirksam-kommunizieren.de dreht sich um erfolgreiche Kommunikation im Berufsalltag.

Hier kannst du dir einen unverbindlichen Termin zum Kennenlernen buchen: calendly.com/wirksam/30min

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