Sich emotional schützen – so gelingt dir das erfolgreich

Im Umgang mit deinen Mitarbeitenden und ihren Lebensgeschichten ist es immer wieder wichtig, sich selbst davor zu schützen, emotional zu sehr mitzuempfinden, was dein Gesprächspartner gerade fühlt.

Sich emotional schützen- warum ist das wichtig?

Emotionaler Selbstschutz hat verschiedene Vorteile im Umgang mit deinem Team oder auch mit schwierigen Kunden oder Kundinnen.

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Wenn man sich emotional schützen kann, ist Folgendes leichter möglich:

  • Mitgefühl statt Mitleid zu zeigen
  • aktives Zuhören
  • die eigene Arbeitsfähigkeit zu erhalten
  • Entspannung nach der Arbeit

Das erkläre ich nochmal etwas, damit klarer wird, was man davon hat, sich emotional schützen zu können.

Mitgefühl und Mitleid

Zum einen ist es wichtig, damit du mitfühlen kannst, ohne mitzuleiden, denn Mitleid hilft weder dir, noch dem anderen.

Was ist der Unterschied?

Mitleid kommt beim anderen oft so an als wärst du von oben herab unterwegs. Mitgefühl fühlt sich eher so an, als wenn du auf Augenhöhe bist. Du fühlst mit, ohne den anderen zu bemitleiden. Denn wer will schon bemitleidet werden? Das gibt uns ja oft das Gefühl, als wenn unsere Situation aussichtslos wäre.

Aktiv zuhören

Zum anderen macht es Sinn, sich emotional schützen zu können, damit man aktiv zuhören kann, ohne gleich Vorschläge und Bewertungen abzugeben.

Denn aktiv zuhören heißt ja eben genau das: Zuhören und sich nicht schon Gedanken darüber machen, was man als nächstes sagen will. Es geht nicht darum, Ideen und Lösungen parat zu haben. Hier findest du den kompletten Artikel zum aktiven Zuhören.

Arbeitsfähigkeit

Wenn man sich emotional schützen kann, hilft dir das auch, als Teamleitung arbeitsfähig zu bleiben. Schließlich kann man sich schlecht auf die Aufgaben konzentrieren, wenn man emotional sehr aufgewühlt ist.

Der emotionale Schutz führt dann dazu, nicht am Ende mitzuleiden und mit dem anderen im schlimmsten Fall mitzuweinen und völlig aus der Fassung zu sein.

Entspannung nach der Arbeit

Auch willst du bestimmt nach der Arbeit entspannen, dein Leben genießen und dich anderen Themen zuwenden. Wenn du die emotionale Last anderer mit dir rumträgst, wird das schwierig.

Denn dann

  • machst du dir viel zu viele Gedanken
  • kannst nicht abschalten
  • hast Schlafprobleme

Deswegen ist es so wichtig, sich emotional schützen zu können, da das auch zur Selbstfürsorge gehört.

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Warum bist du empfindsam?

Es gibt verschiedene Gründe, warum man diesen Schutz braucht, damit man Emotionen anderer nicht zu sehr an sich heranlässt. Auf drei Ursachen gehe ich jetzt ein.

Persönlichkeitstypen

Je nachdem, was du für ein Persönlichkeitstyp bist, kann es sein, dass du sehr empathisch bist und das dazu führt, dass du sehr empfindsam bist und dich nur schwer abgrenzen kannst. Das trifft besonders zu, wenn du eine doppelte Personenorientierung hast.

Menschen und ihre Anliegen sind dir dann nämlich besonders wichtig und du willst, dass es ihnen gut geht. Haben Personen in deinem Umkreis mit unangenehmen Gefühlen zu kämpfen, leidest du oft mit.

Wechseljahre

Es kann auch sein, dass du gerade empfindlicher bist, weil du in den Wechseljahren bist. Denke auch daran, wenn du in dem entsprechenden Alter bist. Das ist auch nicht zu unterschätzen, da du durch die veränderten Hormone auch emotional anders reagierst als du es gewohnt bist.

Wundere dich also nicht, wenn du auf einmal empfindsamer bist und zum Beispiel öfter weinst oder frustriert bist. Das gehört unter anderem zu den Symptomen dazu. Zu den Wechseljahren gibt es auch sehr hilfreiche Literatur.

Trauma

Es kann auch sein, dass du sehr sensibel bist, weil du zum Beispiel in deiner Kindheit etwas Schlimmes erlebt hast. Trauma beeinflussen uns schließlich stark.

Das ist ja bei mir der Fall gewesen. Dadurch habe ich es gelernt, eine feine Antenne zu entwickeln, um die Stimmungen der Menschen um mich herum besser lesen zu können. Ich brauchte also diese Sensibilität als Schutz.

Erst als ich mich selbständig gemacht und all die Techniken gelernt habe, um mich zu schützen, konnte ich besser mit den starken Gefühlen anderer umgehen.

Sich emotional schützen- braucht das jeder?

Sicherlich gibt es genügend Führungskräfte, die dieses Thema des emotionalen Schutzes nicht als Problem empfinden. Sich emotional zu schützen ist für sie keine Herausforderung.

Das ist besonders bei denen so, die sehr sachlich und zielbezogen sind. Sie fokussieren in der Regel eher die Aufgaben und Ziele und machen sich weniger Gedanken über Zwischenmenschliches.

Ich denke aber an die jungen Leitenden, die erste Erfahrungen sammeln – für die ist diese Abgrenzung oft eine Herausforderung.

Schließlich ist es in dieser Position wichtig, empathisch zu sein und sich in den anderen einfühlen zu können, doch damit verbunden ist bei vielen Menschen, dass sie zu sehr emotional mitgehen.

Das kann jedoch dazu führen, dass der Beruf als anstrengender empfunden wird als es sein muss. Wie auch oben beschrieben, brauchen den emotionalen Selbstschutz besonders die empfindlichen Menschen, die ganz viel Mitgefühl haben.

Zusätzlich hat es natürlich auch etwas damit zu tun, in welcher Branche du bist. Solltest du als Pfleger, beim Jugendamt oder ähnliches arbeiten, hörst und erlebst du wahrscheinlich auch ganz andere Geschichten als jemand, der wenig Kundenkontakt hat.

Sich emotional schützen- die Herausforderung

Eine besondere Herausforderung kann es sein, wenn du als Führungskraft in Konfliktgesprächen oder auch in Mitarbeitergesprächen sehr Persönliches hörst und trotzdem eine gewisse Distanz wahren möchtest.

Je sensibler du bist, desto schwerer fällt dir das. Auch wenn du besonders empathisch und feinfühlig bist, brauchst du den emotionalen Schutz.

Als Führungskraft und auch als Coach habe ich schon einiges erlebt. So hatte ich ganz am Anfang meiner Karriere als Managerin ein Mitarbeitergespräch mit einer Mitarbeiterin mit zwei kleinen Kindern, die anfing zu weinen und davon berichtete, sich umbringen zu wollen, da ihr alles zu viel wurde.

Ich war erstmal total überfordert und hätte all das Wissen und die Fähigkeiten von heute gebraucht. So hörte ich ihr zu und ließ ihr den Raum, den sie brauchte. Das hatte aber auch schon geholfen.

Auch gab es Gespräche mit dem Team, die sehr emotional waren. Davor bist du auch als Führungskraft nicht sicher. Denn auch im beruflichen Umfeld kommen diese Themen zum Tragen, da der Mensch nun einmal aus Gefühlen besteht und diese auch die Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter einschränken können.

Sich emotional schützen- das hilft

Wie kannst du dich also emotional schützen, damit du die Gefühle der anderen nicht zu sehr an dich rankommen lässt? Dazu möchte ich dir heute zwei Techniken vorstellen, die dir dabei helfen, dich emotional abzugrenzen.

Den eigenen Kopf leeren zum Selbstschutz

Wie machst du es also, dich nicht in die Gefühlswelt des anderen reinreißen zu lassen? Wie schaffst du es, für den anderen da zu sein, ohne selbst zu leiden? Zuerst leere vor Gesprächen deinen Kopf, stelle dir ein leeres Blatt vor, damit du nichts Eigenes mit einbringst und wirklich aktiv zuhören kannst.

Auch wenn manche Menschen gern Vorschläge bekommen, ist es doch erfolgsversprechender, wenn sie ihre eigenen Ideen und Lösungen entdecken. Sie werden diese Ideen viel eher umsetzen, da sie ja direkt von ihnen stammen und nicht von außen aufgedrückt werden.

Ganz im Sinne von Marc Aurel, der sagte

„Blick in dich! In deinem Inneren ist eine Quelle, die nie versiegt, wenn du nur zu graben verstehst.“

Unsichtbare Wand zum Selbstschutz

Eine andere Möglichkeit der emotionalen Abgrenzung besteht darin, eine unsichtbare Wand zwischen sich und dem Gesprächspartner zu ziehen. Das kann auch ein Regenschirm oder ein anderer Gegenstand sein, der dich schützen soll.

Stelle dir das ruhig bildlich vor. Es geht nicht darum, deutliche Distanz spüren zu lassen. Der Zweck ist eher, dass du einen Schutz hast, damit du nicht zu sehr betroffen bist von dem, was zum Beispiel deine Mitarbeiterin von ihrer schwierigen Kindheit erzählt.

Du kannst auch

  • deine Sitzposition verändern
  • einen Schluck Wasser trinken
  • dir visuell vorstellen, einen Schritt zurück zu gehen

In meinem Coaching arbeiten wir da mit unterschiedlichen Bildern für den emotionalen Selbstschutz.

Bei einem Kunden war es eine Art Schutzjacke, die man sich vorstellt, überzuziehen. Bei einer anderen Kundin war es ein Schmetterling, den sie herbeirufen konnte, der dann die Emotionalität „wegfegte“ mit seinen Schwingen und ansonsten so durchlässig war, dass sie keine Angst haben musste, gefühlskalt zu wirken.

Gefühle Smileys

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Sich emotional schützen – Fazit

Ich bin sehr dankbar dafür, diese Techniken zu kennen, um mich emotional zu schützen und habe sie oft genug angewandt (früher als Führungskraft, nun als Coach und auch im Privaten).

Immer wieder freue ich mich darüber, dass es funktioniert. Dadurch kann ich meine Berufung besser genießen. Nur so kann ich auch die harten Schicksale hören und mich über sehr berührende Momente freuen.

Probiere es aus! Du tust dir und deinem Umfeld damit einen Gefallen und du wirst den Unterschied merken!

Wünschst du dir dabei Unterstützung, melde dich gern bei mir. Über den Link kannst du dir auch ein unverbindliches Gespräch buchen, damit wir uns mal kennenlernen und schauen, wie genau ich dich unterstützen kann.

Alles Liebe

deine Susanne

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Susanne Lorenz
Susanne Lorenz

Ich habe mich als Kommunikationstrainerin, Buchautorin und Business Coach auf Führungskräfte spezialisiert, nachdem ich im Anschluss an mein Germanistikstudium selbst mehrere Jahre als Managerin Erfahrungen gesammelt habe. Gewaltfreie Kommunikation ist meine Leidenschaft. Meine Vision ist, dass Menschen am Arbeitsplatz mehr miteinander statt übereinander reden und konstruktiv ansprechen, was sie stört.

Mit meinen Coachings und Trainings erhöhe ich die Transparenz und Wertschätzung in Unternehmen. Mein Blog www.wirksam-kommunizieren.de dreht sich um erfolgreiche Kommunikation im Berufsalltag.

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