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Dankbarkeit ausdrücken durch Feedback und Co
Dankbarkeit ausdrücken? In unserer Kultur ist es normal, dass wir in der Presse nur negative Nachrichten hören. Viele Menschen beschweren sich über das, was sie nicht haben und über das, was schief läuft. Doch das Miteinander wäre viel leichter, wenn wir öfter dankbar wären und das auch zeigen würden.
Wie oft beschwerst du dich über deine Mitarbeiter oder deine Kollegen? Hast du es dir angewöhnt, zu den einzelnen hinzugehen und klar zu sagen, was dich stört? Gehst du auch hin, wenn etwas glatt läuft?
In der gewaltfreien Kommunikation (siehe Linkliste) geht es oft darum, dass wir Dinge ansprechen, die wir ändern wollen. Die vier Schritte eignen sich gut dazu, denn die Struktur orientiert sich an der Sach- und der Beziehungsebene der Kommunikation. Mit der gewaltfreien Kommunikation und ihren vier Schritten geht das klar UND wertschätzend.
Doch darum geht es mir in diesem Artikel gar nicht (du findest aber mehr dazu in der Linkliste). Nein, ich will dich dafür sensibilisieren, dass du mit der gewaltfreien Kommunikation auch ansprechen kannst, was gut läuft.
Du kannst damit also positives Feedback geben und Dankbarkeit ausdrücken. Das ist wichtig, um deine Mitarbeitenden zu motivieren und damit sie immer wissen, wo sie stehen.
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Regelmäßiges Feedback ist wichtig
Wenn du ihnen regelmäßig Feedback gibst zu Dingen, die gut laufen und zu denen, die nicht gut laufen, müssen sie sich auch keine Gedanken machen, wenn die Jahresgespräche anstehen. Sie wissen dann, dass du mit deiner Kritik nicht wartest bis zum Mitarbeiterjahresgespräch.
So sorgst du für Klarheit. Außerdem kannst du als Führungskraft positiv auffallen, wenn du auch positives Feedback gibst und dabei deine Dankbarkeit ausdrückst. Schließlich kommt das bei den meisten Führungskräften zu kurz.
Zusätzlich steigert das die Zufriedenheit der Menschen, denen du deine Dankbarkeit zeigst. Denn Menschen, denen man sagt, wofür man dankbar ist, sind dafür auch dankbar. So kannst du ihnen ein Lächeln ins Gesicht zaubern.
Wenn dein Gegenüber dadurch gute Laune hat, steckt er eher andere im Team damit an. So kannst du durch positives Feedback und deine Dankbarkeit große Effekte haben auf einzelne Personen und das ganze Team.
Dankbarkeit ausdrücken mit der gewaltfreien Kommunikation
Wenn du deine Dankbarkeit ausdrücken willst, kannst du natürlich auch einfach nur sagen „Danke!“, „Vielen Dank“ oder auch „Dankeschön“. Doch der andere hat mehr davon, wenn du etwas Konkreter wirst.
Dazu könntest du die vier Schritte der gewaltfreien Kommunikation in abgewandelter Form nutzen. Die vier Schritte sind von der Reihenfolge identisch, nur dass sie positiv sind. Der vierte Schritt lautet nicht mehr „Bitte“, sondern „Danke“. Du willst ja schließlich nicht, dass sich etwas ändert, du möchtest damit ja deine Dankbarkeit ausdrücken.
1. Das heißt, deine Beobachtung ist dann etwas, was du gut findest.
2. Du sprichst nicht von unangenehmen Gefühlen wie Ärger oder Frust, sondern von Dankbarkeit, Freude oder Hoffnung.
3. Beim Schritt der Bedürfnisse erzählst du nicht davon, was bei dir nicht erfüllt ist wie zum Beispiel Klarheit, Zuverlässigkeit oder Sicherheit. Du sprichst die Bedürfnisse an, die das Verhalten der anderen Person bei dir erfüllt hat. Das kann alles Mögliche sein, wie Unterstützung, Anerkennung oder auch Achtsamkeit.
4. Statt der Bitte, die normalerweise am Ende der vier Schritte steht, kommt hier das „Danke“. Du bedankst dich also für das Verhalten, das du beim anderen erlebt hast, da es dazu geführt hat, dass du dich gut fühlst, weil dadurch dein Bedürfnis erfüllt wurde.
Deine Dankbarkeit ausdrücken kannst du auch bei kleinen Dingen. Denn das müssen nicht immer die großen Dinge sein, wie wenn jemand deine Schicht übernimmt oder dir bei einer Präsentation hilft. Das sind auch die vielen kleinen Sachen, die uns das Leben leichter machen.
Dankbarkeit ausdrücken: ein Beispiel
Um das Ganze etwas anschaulicher zu machen, gebe ich dir hier ein Beispiel. Dazu nochmal die Idee im Groben:
- Du startest mit einer wertfreien Beobachtung
- ergänzt, was das für Gefühle in dir ausgelöst hat
- und auch welches Bedürfnis damit bei dir erfüllt wurde.
- Zum Schluss bedankst du dich.
Dein Mitarbeiter war auf einem Seminar und einen Tag später hörst du, wie er das Gelernte in einem Kundengespräch erfolgreich anwendet. Du freust dich, dass er das direkt ausprobiert und umgesetzt hat, obwohl er doch vorher meinte, dass er nicht wirklich davon überzeugt sei, überhaupt zu dem Training zu gehen.
Nun kannst du hingehen, ihm sagen, dass er das klasse gemacht hat und ihm auf die Schulter klopfen oder ihm ein „High-five“ geben :). Naja, das könnte komisch ankommen, denn wir wollen nicht von oben herab behandelt werden. Das fühlt sich bei einem Lob aber leicht so an.
Klar darf man hier nicht vernachlässigen, wie die Beziehung der Beteiligten ist. Bei einer sehr guten Beziehungsebene geht das oft als positiv durch, wenn wir loben.
Doch noch besser und wertschätzender ist es, wenn du gleich sagst, was du genau gut fandest (Beobachtung ohne Wertung) und warum (dein erfülltes Bedürfnis).
Um bei diesem Beispiel zu bleiben:
„Ich habe gerade mitbekommen, dass du bei dem Kundengespräch das Wissen von gestern (aktives zuhören oder was auch immer es genau war) angewendet hast. Da bin ich echt froh, weil es mir wichtig ist, dass wir hier mutig sind und offen, um auch Neues auszuprobieren. Dafür wollte ich danke sagen!“
Du merkst, mir ist es wichtig, bei der Formulierung darauf zu achten, dass das sprachlich auch zu dir und zu der Situation passt. Auch wenn du für dich in der Analyse herausgefunden hast, dass es um Mut und Offenheit geht, kannst du das sprachlich anders verpacken.
Das ist natürlich nur als Anregung gedacht, wie du Dankbarkeit ausdrücken kannst. Letztlich geht es darum, dem anderen „mehr Futter“ zu geben, damit er oder sie eher versteht, was du so toll und besonders fandest. Für mich ist das somit auch ein Zeichen für Wertschätzung und Anerkennung.
Dankbarkeit ausdrücken ohne Worte
Natürlich müssen es auch nicht immer Worte sein, die du nutzt, um deine Dankbarkeit zu zeigen. Danke sagen geht auch durch Unterstützung oder kleine Aufmerksamkeiten.
In der Grafik siehst du ein paar Ideen, was du so machen könntest, um am Arbeitsplatz deine Dankbarkeit auszudrücken.
Du siehst, es geht auch ohne Worte.
Wem kannst du danken?
Zusätzlich finde ich das noch spannend: Forscher haben herausgefunden, dass wir glücklicher sind, wenn wir drei Mal am Tag dankbar sind. Überlege dir auch: Für was bist du dankbar in Bezug auf andere?
- Hast du Mitarbeitende, die von sich aus neue Ideen haben und diese auch selbständig umsetzen?
- Ist dein Team zuverlässig und pünktlich in der Abgabe der Projekte?
- Hast du Menschen in deinem Team, die von sich aus anderen helfen?
Denkst du, das ist selbstverständlich und gehört sich halt so? Ja, da hast du Recht und dennoch kenne ich viele Firmen, in denen das nicht immer der Fall ist. Sei also ruhig dankbar für die Kleinigkeiten, die gut laufen und um die du dich nicht kümmern musst.
Schließlich gibt es genügend Teams, bei denen viel schief läuft. Bei denen zum Beispiel die meisten kaum etwas selbst entscheiden und immer wieder zum Chef laufen, damit er Entscheidungen trifft.
Für was bist du selbst dankbar?
Doch es geht noch einen Schritt weiter. Für was kannst du dankbar sein, unabhängig von den Kollegen und Kolleginnen?
Schaue also ebenfalls, dass du dir selbst dankst, wenn du etwas gut gemacht hast. Nimm dir ein Mal am Tag vor, inne zu halten und zu schauen, für was du dankbar bist.
- Ist es der Sonnenschein, der durch dein Fenster auf deinen Laptop scheint und der dich sonst nervt, weil du blinzeln musst?
- Musst du immer früh aufstehen und würdest du gern länger schlafen? Kannst du dafür aber nachmittags mehr Zeit mit deinem Partner oder deinen Kindern verbringen?
Du siehst, es ist auch immer eine Frage der Perspektive ;).
Für was bin ich dankbar?
Mir fallen viele Sachen ein, für die ich dankbar bin. Große und viele kleine. Ich übe mich auch jeden Abend in Dankbarkeit. Dazu gehe ich den Tag durch, und frage mich nach 10 Dingen, für die ich dankbar bin und die ich wertschätze. In der Regel schlafe ich dabei dann mit einem guten Gefühl der Dankbarkeit ein.
- Nie hätte ich gedacht, dass ich selbst mal konfliktfähig bin und von mir aus, anspreche, wenn mich etwas stört!
- Ich bin zum Beispiel dafür dankbar, dass ich viele Firmen dabei unterstützen kann, wirksamer zu kommunizieren und weniger Konflikte zu haben.
- Jeden Tag bin ich dankbar dafür, dass ich einen Mann an meiner Seite habe, der mich so liebt wie ich ihn und dass wir uns gegenseitig unterstützen.
- Dankbar bin ich für jeden Tag, an dem die Sonne scheint und ich sie einfach auf meinem Gesicht spüre und das genießen kann.
- Besonders dankbar bin ich, dass ich meinen Traum, ein Buch zu schreiben, erfüllt habe und es nun mittlerweile sogar schon zwei Bücher von mir gibt! Hier findest du das Buch und alle anderen Formate wie das Hörbuch von „Superkräfte für Führungskräfte- gewaltfreie Kommunikation im Beruf“ und das Buch „Superkraft Selbstfürsorge- 45 Übungen für ein erfülltes und glückliches Leben“ . Dankbarkeit ist mir extrem wichtig und ist auch eins der Bedürfnisse, um die es in diesem Buch geht.
Ich freue mich darauf, zu lesen, wofür du dankbar bist.
Alles Liebe
deine Susanne
P.S.: Lesen ist eine Sache, das Gelesene dann auch bei bestimmten Fällen anzuwenden, eine andere. Wünschst du dir also dabei Unterstützung, mehr Dankbarkeit oder mehr Wertschätzung in eure Zusammenarbeit zu bringen, kontaktiere mich gern. Über die Kontaktseite kannst du mich anschreiben oder dir auch über meinen online Kalender direkt einen Termin für ein unverbindliches Kennenlernen aussuchen.
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