Sich emotional schützen – so gelingt dir das erfolgreich

überarbeitet im November 2023

Emotionaler Schutz-wie funktioniert’s?

Im Umgang mit deinen Mitarbeitenden und ihren Lebensgeschichten ist es immer wieder wichtig, sich selbst davor zu schützen, emotional zu sehr mitzuempfinden, was dein/e Gesprächspartner/in gerade fühlt.

Sich emotional schützen- warum ist das wichtig?

Sich emotional schützen hat verschiedene Vorteile im Umgang mit deinem Team:

  • Mitgefühl statt Mitleid
  • aktives Zuhören
  • erhält deine Arbeitsfähigkeit
  • ermöglicht Entspannung nach der Arbeit

Das erkläre ich nochmal etwas, damit klarer wird, was man davon hat, sich emotional zu schützen.

Zum einen ist es wichtig, damit Du mitfühlen kannst, ohne mitzuleiden, denn Mitleid hilft weder Dir, noch dem anderen.

Zum anderen macht es Sinn, damit Du aktiv zuhören kannst, ohne gleich Vorschläge und Bewertungen abzugeben.

Es hilft dir auch, arbeitsfähig zu bleiben und nicht am Ende mitzuleiden und mit dem anderen im schlimmsten Fall mitzuweinen.

Auch willst du bestimmt nach der Arbeit entspannen, dein Leben genießen und dich anderen Themen zuwenden. Wenn du die emotionale Last mit dir rumträgst, wird das schwierig.

Das ist nicht immer leicht, besonders, wenn es um starke Emotionen geht.

Sich emotional schützen- die Herausforderung

Eine besondere Herausforderung kann es sein, wenn Du als Führungskraft in Mitarbeitergesprächen sehr Persönliches hörst und trotzdem eine gewisse Distanz wahren möchtest. Je sensibler du bist, desto schwerer fällt dir das. Auch wenn du besonders empathisch und feinfühlig bist, brauchst du den emotionalen Schutz.

Als Führungskraft und auch als Coach habe ich schon einiges erlebt. So hatte ich ein Mitarbeitergespräch mit einer Mitarbeiterin, die anfing zu weinen und davon berichtete, sich umbringen zu wollen, da ihr alles zu viel wurde.

Auch gab es Gespräche mit dem Team, die sehr emotional waren. Davor bist Du auch als Führungskraft nicht sicher, denn auch im beruflichen Umfeld kommen diese Themen zum Tragen, da der Mensch nunmal aus Gefühlen besteht und diese auch die Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter einschränken können.

Sich emotional schützen- das hilft

Dazu möchte ich heute zwei Techniken vorstellen, die Dir dabei helfen, dich emotional zu schützen.

Wie machst Du es, Dich nicht in die Gefühle des anderen reinreißen zu lassen? Wie schaffst Du es, für den anderen da zu sein, ohne selbst zu leiden?

Den eigenen Kopf leeren zum Selbstschutz

Zuerst leere vor Gesprächen Deinen Kopf, stelle Dir ein leeres Blatt vor, damit Du nichts Eigenes miteinbringst und wirklich aktiv zuhören kannst.

Auch wenn manche Menschen gern Vorschläge bekommen, ist es doch erfolgsversprechender, wenn sie ihre eigenen Ideen und Lösungen entdecken. Sie werden diese Ideen viel eher umsetzen, da sie ja direkt von ihnen stammen und nicht von außen aufgedrückt werden.

Ganz im Sinne von Marc Aurel, der sagte „Blick in dich! In deinem Inneren ist eine Quelle, die nie versiegt, wenn du nur zu graben verstehst.“

Unsichtbare Wand zum Selbstschutz

Eine andere Möglichkeit der Abgrenzung besteht darin, eine unsichtbare Wand zwischen sich und dem Gesprächspartner zu ziehen. Das kann auch ein Regenschirm sein, der dich schützen soll.

Stelle Dir das ruhig bildlich vor. Es geht nicht darum, deutliche Distanz spüren zu lassen, aber einen Schutz zu haben, damit Du nicht zu sehr betroffen bist von dem, was Du hörst.

Du kannst auch Deine Sitzposition verändern, einen Schluck Wasser trinken oder Dir visuell vorstellen, einen Schritt zurück zu gehen.

In meinem Coaching arbeiten wir da mit unterschiedlichen Bildern für den emotionalen Selbstschutz. Beim einen war es eine Art Schutzjacke, die man sich vorstellt, überzuziehen. Bei einer anderen Kundin war es ein Schmetterling, den sie herbeirufen konnte, der dann die Emotionalität „wegfegte“ mit seinen Schwingen.

Sich emotional schützen- braucht das jeder?

Sicherlich gibt es genügend Führungskräfte, die dieses Thema nicht als Problem empfinden. Sich emotional schützen ist für sie keine Herausforderung. Das ist besonders bei denen so, die sehr sachlich und zielbezogen sind.

Ich denke aber an die jungen Leitenden, die erste Erfahrungen sammeln – für die ist diese Abgrenzung oft eine Herausforderung. Schließlich ist es in dieser Position wichtig, empathisch zu sein und sich in den anderen einfühlen zu können, doch damit verbunden ist bei vielen Menschen, dass sie zu sehr emotional mitgehen. Das kann jedoch dazu führen, dass der Beruf als anstrengender empfunden wird als es sein muss. Wie auch oben beschrieben, brauchen den emotionalen Selbstschutz besonders die empfindlichen Menschen, die ganz viel Mitgefühl haben.

Fazit emotionaler Schutz

Ich bin sehr dankbar dafür, diese Techniken zu kennen und habe sie oft genug angewandt (früher als Führungskraft, nun als Coach und auch im Privaten) und mich darüber gefreut, das es funktioniert. Dadurch kann ich meine Berufung besser genießen. Und so kann ich auch die harten Schicksale hören und mich über berührende Momente freuen.

Probiere es aus! Du tust Dir und Deinem Umfeld damit einen Gefallen und Du wirst den Unterschied merken!

Alles Liebe

deine Susanne

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Susanne Lorenz
Susanne Lorenz

Ich habe mich als Kommunikationstrainerin, Buchautorin und Business Coach auf Führungskräfte spezialisiert, nachdem ich im Anschluss an mein Germanistikstudium selbst mehrere Jahre als Managerin Erfahrungen gesammelt habe. Gewaltfreie Kommunikation ist meine Leidenschaft. Meine Vision ist, dass Menschen am Arbeitsplatz mehr miteinander statt übereinander reden und konstruktiv ansprechen, was sie stört.

Mit meinen Coachings und Trainings erhöhe ich die Transparenz und Wertschätzung in Unternehmen. Mein Blog www.wirksam-kommunizieren.de dreht sich um erfolgreiche Kommunikation im Berufsalltag.

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