Zustandsmanagement mit der Ankertechnik

Wie du deine Gefühle selbst beeinflussen kannst

Kennst du das auch? Du hast gleich ein wichtiges Gespräch, in dem du gern ruhig und entspannt zuhören und besonnen auf Fragen antworten möchtest, doch du bist gestresst und unruhig. Daran möchtest du gern etwas ändern? Dann ist dieser Blogartikel zur Ankertechnik genau richtig für dich!

Im Folgenden möchte ich dir diese Methode an die Hand geben, mit der du Einfluss auf deinen Gefühlszustand hast. Natürlich gibt es noch viele andere Techniken, ich selbst und auch meine Teilnehmer und Coachees haben mit ihr positive Erfahrungen gemacht.

Dazu brauchst du etwas Zeit pro Tag über einen Zeitraum von circa 21 Tagen.

Zustandsmanagement mit der Ankertechnik

Bei der Ankertechnik handelt es sich um eine Weiterentwicklung der klassischen Konditionierung von Iwan Pawlow. Er fand heraus, dass bei Tieren bestimmte Reaktionen an einen Reiz gebunden werden können (vereinfacht: Klingel, der Speichelfluss wird angeregt, weil der Hund das Essen damit verbindet).

Dies kann man auch auf den Menschen übertragen. Bestimmte Reaktionen sind an bestimmte Auslöser gekoppelt. So bleiben wir bei einer roten Ampel stehen, wir fühlen uns gut, wenn wir Urlaubsbilder betrachten.

Aber bestimmte Reize können auch unangenehme Gefühle auslösen. Zu starke Aufregung bei einem Mitarbeitergespräch oder auch bei einem Vorstellungsgespräch gehört beispielsweise dazu.

Ablauf der Ankertechnik

Was genau verbirgt sich nun hinter dieser Technik? Dabei verbindest du ein Gefühl, wie beispielsweise Entspannung und koppelst dieses an eine Körperstelle. Das funktioniert folgendermaßen:

1. Denk an drei konkrete Momente aus der Vergangenheit, in denen du dich sehr wohl gefühlt hast und entspannt warst.

2. Schreib dir diese Momente auf.

3. Fühl dich in die jeweilige Situation ein. In welcher hast du dich am wohlsten gefühlt, wann war das Gefühl am stärksten? Entscheide dich für eins von den drei Beispielen.

4. Fühle diesen Moment nochmal nach. Erinnere dich mit allen Sinnen, wie es sich angefühlt hat. Normalerweise spürst du körperliche Reaktionen:

Du bist entspannter, deine Atmung wird langsamer und gleichmäßiger, deine Schultern senken sich.

  • Wie fühlt sich dein Bauch an?
  • Was passiert mit deinem Blickfeld?
  • Was siehst du?
  • Was hörst du?
  • Was riechst du?
  • Was schmeckst du?

Notiere dir alles ganz genau.

5. Kopple nun dieses gute Gefühl an ein bestimmtes Körperteil. Wähle dazu eine leicht zugängliche Stelle, zum Beispiel das Ohrläppchen, das Handgelenk oder eine Fingerkuppe.

6. Drücke diese Stelle, wenn du dieses gute Gefühl intensiv spürst. Dadurch stellst du eine Verbindung her zwischen dem Gefühl und der Körperstelle. Du verankerst damit zusagen das Gefühl an dieser Stelle. Schreib dir diese Ankerstelle auf.

7. Übe nun regelmäßig.

Übung macht den Meister

Dies ist nun der Schlüssel zu deinen guten Gefühlen! Den Zugang zu dieser Emotion kannst du nun üben. Im Idealfall machst du das täglich.

Erinnere dich täglich an dieses wundervolle Gefühl, genieß es und lass es immer stärker werden.

Wenn du dir sicher bist, dass du das Maximum der positiven Gefühle erreicht hast, drücke kurz auf deine Ankerstelle.

Nun wirst du stets das positive Gefühl haben, wenn du diese Stelle berührst. Wie bereits erwähnt, funktioniert die Ankertechnik nicht von heute auf morgen, sondern erst nach ein wenig Übung.

Erinnere dich also mindestens drei Wochen lang täglich für ein bis zwei Minuten daran. Besonders geeignet dazu ist die Zeit vor dem Schlafengehen oder direkt nach dem Aufwachen. Hier ist unser Unterbewusstsein am empfänglichsten.

Um was es inhaltlich geht, spielt keine Rolle; wichtig ist das positive, wunderbare Gefühl.

Das werde ich doch bestimmt vergessen, oder?

Sei nicht zu hart zu dir, wenn du es ab und zu noch vergisst. Um dich daran zu erinnern und diese Übung zu einer Gewohnheit werden zu lassen, kannst du dir zum Beispiel eine Erinnerung an den Spiegel kleben, vor dem du deine Zähne putzt.

Eine andere Option ist, dass du dein Handy nutzt. Stelle dir einen Wecker oder trage es dir in deine To-do-Liste ein. Du könntest dir auch ein Bild mit einem Anker als Hintergrund (Sperrbildschirm) einstellen, das du immer siehst, wenn du dein Handy anschaltest.

Fazit

Du siehst, die Ankertechnik ist kein Hexenwerk und macht auch noch Spaß. Nutzt du das Gefühl der Entspannung und versetzt dich jeden Tag mindestens einmal in eine Erinnerung, die dich sehr entspannt, machst du auch noch etwas Gutes für deine Gesundheit ;). Denn schließlich sind die meisten von uns oft genug im Stress. Somit kannst du dem etwas entgegenwirken.

Diese Technik ist zwar mit etwas Zeitaufwand verbunden, doch recht effektiv. Probiere es gern einfach mal aus und schaue, wie es sich anfühlt. Ich wünsche dir dabei alles Gute!

P.S.:

Diese Technik zum Zustandsmanagement und andere Techniken lernst du in meinem Business Coaching, um dich in deiner Führungsrolle wohler zu fühlen und stressfreier führen zu können. Melde dich gern, wenn du dir Unterstützung auf dem Weg dorthin wünschst.

Alles Liebe

deine Susanne

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Susanne Lorenz

Ich habe mich als Kommunikationstrainerin, Buchautorin und Business Coach auf Führungskräfte spezialisiert, nachdem ich im Anschluss an mein Germanistikstudium selbst mehrere Jahre als Managerin Erfahrungen gesammelt habe. Gewaltfreie Kommunikation ist meine Leidenschaft. Meine Vision ist, dass Menschen am Arbeitsplatz mehr miteinander statt übereinander reden und konstruktiv ansprechen, was sie stört.

Mit meinen Coachings und Trainings erhöhe ich die Transparenz und Wertschätzung in Unternehmen. Mein Blog www.wirksam-kommunizieren.de dreht sich um erfolgreiche Kommunikation im Berufsalltag.

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