Mehr Wertschätzung zeigen- 7 Tipps für dich

Ich zeige gern Wertschätzung! Immer wieder freue ich mich über das Feedback, dass ich auch lebe, was ich lehre. Auf meine Teilnehmenden wirke ich wertschätzend, dankbar und auch unterstützend. Das liegt daran, dass mir diese Werte sehr wichtig sind.

Als Anregung, um selbst mehr Wertschätzung in dein Leben zu bringen, habe ich dir heute Tipps mitgebracht, wie du wertschätzender mit dir und deinem Umfeld umgehen kannst. Dabei sind die Tipps auch eine Mischung mit den Themen Dankbarkeit und Nachhaltigkeit.

1. Das Wichtigste zuerst- Wertschätzung für dich

Am wichtigsten ist es, dass du zu dir selbst gegenüber wertschätzend bist. Wenn dir selbst Wertschätzung fehlt, wirst du besonders viel davon von anderen brauchen, sonst kann es dir auch schwerfallen, anderen gegenüber Wertschätzung zeigen zu können.

Schau also zunächst, in welchen Bereichen du dir selbst gegenüber wertschätzender sein kannst. Wie gehst du zum Beispiel damit um, wenn du mal etwas falsch machst? Ärgerst du dich dann sehr viel über dich selbst und meckerst du dann in deinem Kopf immer wieder über dich?

Das muss nicht sein. Fehler gehören zum Leben dazu und lassen dich wachsen. Hilfreicher ist es, wenn du dir anschaust, wieso der Fehler entstanden ist. So weiß ich von mir selbst, dass ich dazu neige, unachtsam zu werden, wenn ich zu viel zu tun habe und ich nicht genügend Pausen mache. Wertschätzung zeige ich mir damit definitiv zu wenig!

Die Unachtsamkeit äußert sich dann darin, dass ich beispielsweise bei Rechnungen falsche Rechnungsnummern nutze, den Anhang bei Mails vergesse oder auch mal wichtige Lernkärtchen nicht einstecke für meine Seminare. Das zeigt mir dann immer wieder, dass ich zu viele Trainings hintereinander hatte und ich mir mehr Auszeiten gönnen sollte.

Pausen und Entspannung

Übertreibe es also nicht und denke an deine Pausen. Sage auch deinem Chef, wenn du angestellt bist, wenn es dir zu viel wird. Ich weiß, das fällt nicht jedem leicht. Wenn du nicht irgendwann zwischendurch mal eine Rückmeldung gibst, weiß deine Führungskraft nicht, dass du viel zu viel zu tun hast. Ich weiß auch, wir leben in einer Leistungsgesellschaft und jeder will immer mehr und mehr schaffen. Doch wenn du dir selbst gegenüber mehr Wertschätzung zeigen willst, beachte auch deine Grenzen.

2. Wertschätzung zeigen im Umgang mit Personal

Wie gehst du mit deinen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen um? Kannst du ihnen allen gleich viel Wertschätzung zeigen und machst du das auch regelmäßig? Oft ist es so, dass du einigen gegenüber sehr wertschätzend bist, anderen aber wenig Wertschätzung zeigst. Das ist meistens bei den Mitarbeitern der Fall, die wir weniger mögen…

Die folgenden Fragen dürfen dich gern zum Nachdenken anregen.

Fragen zur Anregung

  • Weißt du, wann sie Geburtstag haben?
  • Fragst du auch mal nach, wie ihr Wochenende war?
  • Führst du regelmäßig die Jahresgespräche?
  • Nimmst du dir auch zwischendurch Zeit für Gespräche?
  • Honorierst du besondere Leistungen?

Erstelle auch gern eine Liste, was du machen könntest, um wertschätzender zu werden.

3. Wertschätzung zeigen beim Einkaufen

Beim Personal kannst du auch noch weiter denken. An Menschen, auf die du triffst, egal in welcher Situation. Da ist zum Beispiel die Verkäuferin im Supermarkt, die sich auch darüber freut, wenn du ein paar nette Worte für sie übrig hast und ihr damit Wertschätzung zeigst. Das kann „Guten Morgen“ oder auch ein „Ich wünsche Ihnen einen schönen Feierabend“ sein. Es fühlt sich nicht gut an, wenn ständig Leute an dir vorbei gehen und dich gar nicht wahrnehmen. So ist es für mich normal, dass ich auch Menschen, die gerade im Supermarkt Waren auspacken, begrüße.

Komplimente mache ich auch besonders gern. Diese verteile ich nicht willkürlich, sondern je nach Situation. Neulich bekam ich mit, dass sich eine Verkäuferin über einen Kunden ärgerte, der ihr gegenüber wohl recht unverschämt war. Das nahm ich zum Anlass, um einen Ausgleich zu schaffen. Ich sagte ihr, dass ich das gar nicht nachvollziehen könnte, da ich mich immer freue, sie zu sehen.

Auch haben wir bei unserem Supermarkt um die Ecke eine besonders freundliche Verkäuferin. Egal wie nervig die Leute an der Kasse sind, sie bleibt stets freundlich und lächelt. Mit ihr tausche ich mich regelmäßig darüber aus, wie es ihr geht. So kaufe ich ihr gerne eine kleine Süßigkeit als Dankeschön dafür, dass sie immer so zugewandt und offen ist. Darüber freut sie sich und so kann ich ihr auch ein Lächeln ins Gesicht zaubern.

Wertschätzend ist es auch, freundliche Worte oder auch Komplimente zu machen, bei Menschen, die du nicht kennst. Natürlich nur, wenn das für dich zur Situation passt.

4. Wertschätzung zeigen durch Mitdenken

Ich gebe dir mal ein Beispiel, um dir zu zeigen, wo Mitdenken wichtig ist. Das kannst du auch auf andere Situationen übertragen, wie beispielsweise den Umgang mit dem Postboten oder auch Handwerkern in deinem Haus.

Wir hatten vor kurzem eine Volkszählung und die Dame hat sich eine ganze Zeit lang in unserem Haus aufgehalten und hat die verschiedenen Menschen befragt. Als ich raus ging, um Pommes zu kaufen, saß sie auf der kalten Treppe und sortierte ihre Unterlagen. Ich fragte sie, ob sie vielleicht einen Tee oder ein Wasser möchte. Beides lehnte sie ab. Dann fragte ich sie, ob ich ihr vielleicht Pommes mitbringen soll. Darauf hatte sie Lust und sie erkundigte sich, ob sie vielleicht unsere Toilette benutzen dürfte. Na klar!

Also holte ich Pommes und als ich zurückkam, freute sie sich nicht nur über die Pommes, sondern auch darüber, dass ich ihr ein Kissen brachte. Sie wollte nämlich draußen weiter sitzen  und die Treppenstufen waren recht kalt. Später fand ich einen Zettel von ihr im Briefkasten, mit dem sie sich bei mir bedankte.

Das ist ein Beispiel von Wertschätzung und Aufmerksamkeit, finde ich. Auch Unterstützung kommt hier mit hinein.

Schau doch mal auf die Menschen in deinem Umfeld, die vielleicht gerade nicht alle Möglichkeiten haben, die sie brauchen, um sich wohlzufühlen (essen, trinken, Wärme, Toilettengang). So kannst du in warmen Tagen den Handwerkern kaltes Wasser anbieten oder auch einen Tee an kalten Tagen. Das hat für mich definitiv etwas mit Mitdenken zu tun.

5. Im Hotel Wertschätzung zeigen

Wie machst du es, wenn du im Hotel bist? Wie kannst du dort Wertschätzung zeigen? Denkst du daran, dass das Personal oft überfordert ist? Das war schon vor Corona so, da es schwer war, in dieser Branche gutes Personal zu finden. Diese Branche hat durch Corona sehr stark gelitten und viele haben den Beruf gewechselt. Das ist auch der Grund, warum es nicht immer in allen Hotels so ordentlich ist, wie du es dir vielleicht wünschst.

Ich kenne das nur zu gut, da ich aufgrund meiner Selbstständigkeit oft in anderen Städten unterwegs bin und dadurch viel in Hotels schlafe. Da kann man sich darüber aufregen, wenn nicht alles sauber. Oder auch, wenn man mal auf etwas warten muss in der Gastronomie. Doch das ist nicht sehr hilfreich, denn in der Regel gibt das Personal schon sein Bestes und ist oft selbst am Rande seiner Kräfte.

Was ich in solchen Situationen gerne mache, ist, dass ich mich mit dem Personal unterhalte. Ich schenke ihnen etwas Aufmerksamkeit, wenn sie jemanden brauchen, der sich nicht beschwert, sondern auch Verständnis dafür hat, dass nicht immer alles so glatt läuft.

Wenn ich das Hotel verlasse, ist es für mich auch normal, dass ich ein Trinkgeld dalasse und eine Kleinigkeit wie beispielsweise einen Schokoriegel. Da ich ja auch meistens etwas zum Schreiben dabeihabe, schreibe ich auch gern einen kleinen „Danke“ Zettel. Das mache ich, weil ich davon ausgehe, dass die meisten Menschen das nicht machen und das es für die Reinigungskräfte etwas anderes ist, mal eine liebe Notiz zu bekommen. Damit möchte ich sie positiv überraschen, damit sie wenigstens ein bisschen Wertschätzung bekommen für die Leistung, die sie jeden Tag bringen. Wir sehen ja oft was nicht gut läuft. Doch die ganze Arbeit, die dahintersteckt, der ganze Stress, der damit verbunden ist, wird in der Regel übersehen.

Wie du siehst, mache ich mir auch viele Gedanken über Menschen, die in Berufen arbeiten, von denen ich denke, dass sie nicht genügend Anerkennung bekommen. Ich sehe mich als kleinen Ausgleich für die negativen Erfahrungen, die diese Menschen mit ihren Gästen oder auch Kunden machen.

6. Wertschätzung gegenüber Teilnehmenden

Ich weiß nicht, in wie vielen Trainings ich schon war, doch es waren nur wenige dabei, die mich wirklich überzeugt haben. Oft waren es Kleinigkeiten, die mir gefehlt haben. Doch das sind oft die Dinge, die in Erinnerung bleiben. Auch im Rahmen eines Trainings Wertschätzung zu zeigen und zu erfahren finde ich immens wichtig.

So bekommen meine Teilnehmer und Teilnehmerinnen stets etwas zum Schreiben, einen Snack für zwischendurch, Hilfsmittel zum Lernen und kleine Präsente, die sie nach dem Seminar an die Inhalte erinnern sollen. Wenn ich mitbekomme, dass manche beispielsweise keine Nüsse oder Laktose vertragen, bringe ich beim nächsten Mal was anderes für diese Person mit. Mittlerweile habe ich meistens alternative Snacks dabei. Oft lachen die Leute, wenn ich ihnen dann zum Beispiel statt der Schokolade Gummibärchen anbiete. Sie wissen es sehr zu schätzen, dass ich mir Gedanken mache und mir auch merke, wenn jemand gewisse Lebensmittelunverträglichkeiten hat. Das liegt aber bestimmt auch daran, dass ich selbst nicht alles vertrage und weiß, wie schade es ist, wenn einem Leckereien vor der Nase stehen, die man nicht essen kann.

Kleine Aufmerksamkeiten sind auch wertschätzend und wenn du dir merkst, was jemand besonders oder gar nicht mag, kannst du damit auch Wertschätzung zeigen ;).

7. Wertschätzung gegenüber Materialien

Jetzt kommen wir zu einem Thema, das schon in Richtung Nachhaltigkeit geht. Bei mir geht es auch darum zu schauen, dass ich nicht zu viel Papier verbrauche. Besonders durch die Corona-Zeit, in der ich meine Trainings online gab, ist mir aufgefallen, dass ich dazu nicht so viel benötige außer Strom. Um die vorherigen Materialschlachten zu minimieren, habe ich mir einiges einfallen lassen.

Moderationskarten

Natürlich kannst du Moderationskarten 2-mal verwenden, wenn du sie umdrehst und die Rückseite benutzt. Noch genialer finde ich, dass es Moderationskarten in Form von abwischbaren Karten gibt, die auch noch magnetisch sind.

Wenn ich also mit einer Gruppe verschiedene Ideen sammle und sie diese aber vorher allein oder in Gruppen auf Karten sammeln sollen, dann mach ich das jetzt über diese abwischbaren Moderationskarten. Diese speziellen Karten habe ich jetzt schon mehrmals getestet und habe mich sehr darüber gefreut, dass ich so Papier spare und etwas für die Umwelt tun kann.

Auch kannst du zum Beispiel deine Flipcharts immer wieder verwenden, wenn du hier mit Karten arbeitest, die du an das Flipchart klebst und so Stück für Stück Inhalte präsentierst. Ähnlich wie wenn du über PowerPoint die einzelnen Punkte einblenden lässt.

Whiteboardfolien und Stifte

Kennst du Whiteboardfolien? Diese benutze ich gerne direkt auf dem Flipchart-Papier. So kann ich Inhalte gemeinsam mit der Gruppe dort sammeln. Diese Folie habe ich jetzt immer dabei, da es oft in den Firmen entweder keine Whiteboards gibt, diese an einer strategisch ungünstigen Stelle hängen oder auch schon so beschmiert sind, dass man sie nicht mehr richtig sauber bekommt. Da ich für meine Kunden Fotoprotokolle erstelle, macht das für mich schon Sinn. So kann ich sicherstellen, dass meine Folie sauber ist und man auch auf dem Foto alles gut erkennen kann. Auch meine Stifte kaufe ich so, dass sie auffüllbar sind. Auch damit produziere ich weniger Müll, schätze die Materialien und fühle mich so wohler.

Du siehst, du kannst auch als Trainer oder Trainerin mit Flipcharts und Whiteboard nachhaltig arbeiten. Ich verbrauche also nur noch minimal Flipchart-Papier, da ich es so nutze, dass ich es wieder verwenden kann. Moderationskarten brauche ich auch nur noch sehr wenige.

Das könnt ihr natürlich auch in eurer Firma für eure Meetings nutzen! Schau doch mal, was für Dinge, die du immer wieder benutzt, vielleicht ersetzt werden könnten mit etwas, das weniger Müll produziert.

Zusammengefasst

Es gibt also verschiedene Bereiche, in denen du deine Wertschätzung zeigen kannst. Das ist zum einen in Bezug auf dich selbst, in Bezug auf Menschen direkt in deinem Umfeld und in Bezug auf Menschen, die du immer mal wieder überall im Leben triffst. Es betrifft auch deinen Umgang mit Materialien und Ressourcen wie beispielsweise Strom oder Wasser.

Berufe, die besonders wenig verdienen und die besonders häufig mit schlecht gelaunten Menschen zu tun haben, verdienen erst recht unseren Respekt und unsere Anerkennung. Wertschätzung braucht jeder Mensch, egal welche Aufgaben er hat. Egal, ob er nun Chirurg, Bäcker oder Reinigungskraft ist.

Je achtsamer und wertschätzender wir miteinander umgehen, desto zufrieden werden wir sein, denn meistens bekommen wir so auch Wertschätzung zurück. Du kannst damit einen wertschätzenden Fußabdruck hinterlassen. Die Menschen werden sich an dich und deine Freundlichkeit erinnern. Das heißt natürlich nicht, dass du jetzt immer Wertschätzung zeigen musst. Wenn sich das für dich nicht richtig anfühlt oder du den Eindruck hast, dass diese Person gerade von dir keine Wertschätzung verdient hat, lässt du es eben.

Allerdings finde ich es besonders spannend was passiert, wenn du freundlich und wertschätzend auch zu den Menschen bist, die es dir gegenüber nicht sind. Auch diese Menschen kannst du durch dein Verhalten zum Nachdenken anregen.

Ich wünsche dir viel Freude dabei!

Alles Liebe

deine Susanne

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Susanne Lorenz
Susanne Lorenz

Ich habe mich als Kommunikationstrainerin, Buchautorin und Business Coach auf Führungskräfte spezialisiert, nachdem ich im Anschluss an mein Germanistikstudium selbst mehrere Jahre als Managerin Erfahrungen gesammelt habe. Gewaltfreie Kommunikation ist meine Leidenschaft. Meine Vision ist, dass Menschen am Arbeitsplatz mehr miteinander statt übereinander reden und konstruktiv ansprechen, was sie stört.

Mit meinen Coachings und Trainings erhöhe ich die Transparenz und Wertschätzung in Unternehmen. Mein Blog www.wirksam-kommunizieren.de dreht sich um erfolgreiche Kommunikation im Berufsalltag.

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